Nach dem Besuch auf dem Maifest am 30. April 2023 eskaliert ein Streit zwischen einem Ehepaar: Der Fall landet vor dem Amtsgericht in Schwerte.
Eine Gruppe macht sich am besagten Tag gegen 22 Uhr auf den Heimweg. Während Frauen und Kinder nach Hause gehen, zieht ein 34-Jähriger mit einem Kumpel noch weiter um die Häuser. Die beiden Männer geraten allerdings in einen Streit. Der alkoholisierte 34-Jährige ruft seine Frau an, dass sie ihn abholt. Gegen 2 Uhr befindet sich das Paar im Auto auf der Reichshofstraße in Schwerte. Durch viel lautes Krakeelen des Mannes soll sie abgelenkt worden sein, dann donnert die 38-Jährige gegen einen Bordstein und kommt an einem Hügel zum Stehen.
Frau verursacht Unfall - Mann schlägt zu
Kurz darauf steigt der Mann aus, läuft ums Auto, sieht einen Schaden und verpasst seiner Frau einen Schlag ins Gesicht. Anwohner, die auf den Lärm aufmerksam geworden sind, rufen die Polizei. Der 34-Jährige darf zehn Tage nicht mehr in die gemeinsame Wohnung zurück. Es ergeht Anzeige wegen Körperverletzung.
Im Amtsgericht Schwerte erklärt der Angeklagte: „Ich kann nicht ganz viel dazu sagen. Ich glaube das, dass ich ihr eine geklatscht habe, aber Erinnerungen daran habe ich nicht.“ Er sei zu betrunken gewesen.
Seine Frau kann als Zeugin den Hergang besser schildern. Danach habe sich der Schwerter im Auto sehr über den Streit mit dem Kumpel und über andere Probleme aufgeregt. „Ich bin eh schon keine gute Fahrerin. Und dann noch die Ablenkung. Da bin ich gegen den Bordstein gefahren“, gibt die 38-Jährige an.
Angeklagter sei ein sehr liebevoller Mann
Sie sei ausgestiegen, habe den beschädigten Stoßfänger abgebaut und ins Auto geladen. Ihr Mann sei auch ausgestiegen und habe den Schaden gesehen. „Dann hat er mir eine Ohrfeige gegeben. Er hat sich aber sofort entschuldigt. Er hat mich ans Auto gelehnt und geküsst.“
Die Frau beteuert, dass der Angeklagte ein sehr liebevoller Mann sei. Er habe sie vorher nie geschlagen. Die Richterin tut sich etwas schwer, stellt das Verfahren letztlich aber ein. Mit Warnung: „Wenn so etwas noch einmal passiert, das wird nie wieder eingestellt.“