350 Euro zahlte ein Mann am 2. Oktober 2022 für ein bei Ebay ersteigertes Fahrrad. Die Ware bekommt er nie: Er war an einen Betrüger geraten. Der stammt aus Schwerte. Der Käufer erstattete Anzeige und ein 47-Jähriger landete daraufhin im Amtsgericht Schwerte vor der Strafrichterin.
Dort wird die Tat über den Verteidiger eingeräumt. Der Anwalt trägt eine Zusammenfassung des „dramatischen Lebenslaufs“ seines Mandanten vor: Der Schwerter sei Leistungssportler gewesen. Nach einem schweren Unfall habe er seinen Job verloren, auch seinen Sport nicht weiter ausüben können. Das habe den 47-Jährigen in eine Krise getrieben.
Nach einem 18-fachen Betrug war der Mann zur Zeit des Ebay-Betrugs zur Fahndung ausgeschrieben. „Der Angeklagte hatte dadurch unglaubliche Panikattacken. Er hat sich bei seinen Eltern im Keller vor der Polizei versteckt. Der Vater wollte das aber nicht. Er wollte keine Polizei im Haus haben“, erklärt der Verteidiger.
Aufgrund seiner Arbeitslosigkeit habe der 47-Jährige damals kein Geld gehabt, gibt der Anwalt weiter an. So sei der Schwerter dann zum Betrüger geworden. Inzwischen habe der Käufer die 350 Euro aber zurück. Für den 18-fachen Betrug, weswegen der Angeklagte gesucht worden war, kassierte er Anfang vergangenen Jahres zwei Jahre Haft auf Bewährung. Da eine Strafe für den Betrug bei Ebay nicht ins Gewicht falle, stellte das Gericht das Verfahren ein.
