Plötzlich stehen jede Menge Ortseingangstafeln an der K20 Schilderwald hat kuriosen Grund

Plötzlich viele Ortseingangstafeln an der K20: B236-Ausbau ist Schuld
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Seit mehr als zwölf Jahren rollt der Verkehr über die Straße „Am Eckey“ in Schwerte. Vermisst werden auf dieser auch K20 genannten Umgehung seither höchstens die Straßenlaternen, die Hundebesitzern beim abendlichen Gassigehen die Taschenlampe ersparen würden.

Dass hier noch große gelbe Tafeln mit der Aufschrift „Hansestadt an der Ruhr - Schwerte - Kreis Unna“ fehlen würden, kam wohl niemandem in den Sinn. Doch plötzlich sind die Tafeln nachgerüstet worden. Nicht einzeln, sondern gleich im halben Dutzend.

Schuld ist der B236-Ausbau

Anwohnerinnen und Anwohner der Schwerterheide wunderten sich, als die Ortseingangsschilder wie aus dem Nichts so geballt auftauchten. Sie stehen nicht nur an beiden Enden der K20 vor dem Kreisel mit der Ostberger Straße und der Einmündung in die Hörder Straße (B236). Auch beim Heranfahren über den Alten Dortmunder Weg wird man darauf aufmerksam gemacht, dass man Schwerte verlässt oder betritt.

Zumindest, wenn man vom Norden von der Heidestraße aus herunterfährt. Das Gegenstück auf dem südlichen Ast aus in Richtung Osthellweg soll auch noch folgen. Es war nur bei der Lieferung noch nicht mitgekommen, wie Stadt-Pressesprecher Ingo Rous am Donnerstag (30.1.) berichtete.

Auf einem gelben Schild vor einer Autobahnbrücke über die A1 steht "Schwerte", durchgestrichen mit einem roten Balken.
„Ortsausgang Schwerte“ steht jetzt auch vor der Autobahnbrücke, wenn man den Alten Dortmunder Weg hinunter in die Stadt fährt. © Reinhard Schmitz

Der Rathaussprecher weiß auch, warum der gelbe Schilderwald auf einmal auf der Heide aus der Erde geschossen ist. Grund sei der abgeschlossene Ausbau der B236 vom Freischütz bis zur Autobahnauffahrt. In diesem Zusammenhang sei es erforderlich gewesen, das Ortsausgangsschild auf der Hörder Straße ein Stückchen weiter in Richtung Norden – also Richtung Schwerter Wald – zu versetzen.

Tatsächlich ist es seitdem nicht mehr in Höhe des ehemaligen Clubs 95 zu entdecken, sondern im Bereich der Firma Papenmeier. Durch diesen Standortwechsel signalisiere es dem stadtauswärts fließenden Verkehr erst hinter der Einmündung „Am Eckey“, dass man die geschlossene Ortschaft verlässt.

Oldtimer und ein Fahrrad fahren über die Straße "Am Eckey" (K20) in Schwerte. Am Straßenrand stehen Menschen.
Als die Straße „Am Eckey“ am 24. August 2012 mit einer Oldtimer-Karawane eröffnet wurde, kam sie noch ohne Ortseingangsschild aus. Mit seinem „Adenauer“-Mercedes 300 führte der mittlerweile gestorbene Hans Wagener die Oldtimer-Parade an. Auf der Rückbank saßen der damalige Landrat Michael Makiolla und der damalige Bürgermeister Heinrich Böckelühr. (Archivbild) © Reinhard Schmitz (A)

Entlastung der Heidestraße

Und da spielt die deutsche Bürokratie nicht mit. „Die Straße ‚Am Eckey‘ ist laut Planfeststellung eine außerörtliche Straße“, hat sich Ingo Rous von der Fachabteilung erläutern lassen: „Dieser Charakter war durch die Versetzung des Ortsschilds nicht mehr ersichtlich.“ Um den Missstand zu beheben, mussten also an allen Ein- und Ausfahrten entlang der K20 die neuen Ortseingangs- und Ortsausgangs-Schilder montiert werden.

Groß und deutlich machen sie jeden Verkehrsteilnehmer darauf aufmerksam, dass die Straße im Außenbereich der Hansestand Schwerte liegt. Nach jahrzehntelanger Planung war die lange gewünschte Umgehung 2011/2012 vom Kreis Unna für rund 6,6 Millionen Euro gebaut worden, um die Heidestraße vom Anlieferverkehr des Industriegebiets Binnerheide zu entlasten. Ihre Weiterführung in Richtung Sölder Straße ist Gegenstand kontroverser Diskussionen.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 6. Februar 2025.