Am frühen Abend des 20. Mai legen ein Mann aus Greven (83) und eine Familie arabischer Herkunft zeitgleich eine Pause an der Raststätte Lichtendorf-Süd an der A1 auf Schwerter Stadtgebiet ein.
Dort fährt der Rentner einer Frau aus der Familie mit seinem Anhänger über den Fuß. Bei der Unfallaufnahme äußert der Mann: „Ihr solltet wieder in den Irak abgeschoben werden, ihr stinkt.“
Verdacht: Rentner als Nazi beschimpft
Der Witwer sieht sich daraufhin im Amtsgericht Schwerte mit dem Vorwurf der fahrlässigen Körperverletzung und Beleidigung konfrontiert. Der Angeklagte äußert sich nicht zu den Vorwürfen.
Im Laufe des Prozesses kommt der Verdacht auf, die Familie könnte den Rentner zuvor als Nazi betitelt haben. Das rechtfertigt den Ausspruch des Greveners zwar nicht, lässt das Ganze aber in einem anderen Licht erscheinen.
Zudem stellt sich die Verletzung am Fuß der Frau mit einer leichten Schürfstelle als sehr gering heraus. Alles zusammengenommen bringt es das Gericht dazu, das Verfahren gegen den 83-Jährigen vorläufig einzustellen.
Dem Senior liegen Tiere am Herzen. Deshalb macht die Richterin ihm zur Auflage, 600 Euro an den Tierschutzverein Lengerich-Westerkappeln zu zahlen. Sobald der Angeklagte das getan hat, wird sein Verfahren endgültig eingestellt.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 16. Dezember 2024.