Schermbeck ist eine Gemeinde, in der es vielen Menschen gut geht. Das zumindest ist oft der Eindruck. Der aber auch trügen kann, sagte Bürgermeister Mike Rexforth bei der Vorstellung eines besonderen Projektes in Schermbeck: der „Winterhilfe“, einer Art Tafel der Caritas.
Die steigenden Preise aufgrund der Inflation werden für immer mehr Menschen zur Herausforderung. Eltern wissen nicht, wie sie ihre Kinder versorgen sollen. Ältere Menschen wissen nicht, wie ihre Rente reichen soll. Diesen Menschen wollen die Caritas, die Kirchengemeinden und die politische Gemeinde Schermbeck helfen.
„Oft gibt es Menschen, die sagen, dass sie helfen wollen, aber nicht wissen wie“, sagte Rexforth. „Jetzt gibt es keine Ausreden mehr!“ Mit der „Winterhilfe“ wird Menschen, die es brauchen, auf schnelle und einfache Art geholfen. Am Montag (12. Dezember) können bedürftige Menschen zwischen 10 und 12 Uhr ins alte Rathaus (Weseler Straße 1) kommen und sich Lebensmitteltüten abholen. Kostenlos.
Die Aktion gibt es ab dann jeden Montag zur gleichen Zeit. Und soll nach Rexforths Wunsch dauerhaft in Schermbeck eingeführt werden. Die nächstgelegene Tafel ist in Dorsten. So kann bedürftigen Schermbeckern direkt vor Ort geholfen werden.
Lebensmittelboxen
An bestimmten Stellen in Schermbeck wird es Lebensmittelboxen geben. Als Standorte vorgesehen sind das Rathaus, Rewe Conrad, verschiedene Geschäfte, die Gemeindehäuser der Kirchengemeinden, das Büro der Caritas. Dort können Menschen haltbare Lebensmittel abgeben, die schließlich in die Tüten verpackt werden.
„Wir nehmen haltbare Lebensmittel aller Art“, sagte Benedikt von Meerbeck, Fachbereichsleiter Organisation und Service der Caritas in Wesel. Nudeln, Reis, Mehl nannte Bürgermeister Mike Rexforth als Beispiele. Beim Einkauf kann jemand, der spenden möchte, also einfach ein oder zwei Lebensmittelprodukte mehr einkaufen und in die Boxen legen.

Ebenso kauft die Caritas Produkte ein. Dafür nimmt sie auch Geldspenden an (Kontoverbindung: Sparkasse Nispa, Iban: DE05 3565 0000 0000 1004 79). „Das Geld kommt eins zu eins da an, wo es hin soll“, versprach Rexforth. „Es wird auch nur für die Lebensmittel benutzt“, sagte van Meerbeck. Ebenfalls hat die Caritas Gelder beim Land NRW für das Projekt beantragt.
Für Rexforth ist die „Winterhilfe“ die zweite Aktion in diesem Winter, um bedürftigen Menschen zu helfen. Die erste war die „Wunschbaum-Aktion“. Rund 150 Kinder in Schermbeck, deren Familien sich keine Weihnachtsgeschenke leisten können, konnten ihren Weihnachtswunschzettel an einem Wunschbaum in der Volksbank anhängen. Viele Wünsche sind nicht offen geblieben. „Das zeigt, dass der Bedarf an Hilfsaktionen in Schermbeck da ist“, sagte Rexforth.
Das Projekt „Winterhilfe“ gibt es auch in Wesel (mittwochs, 10 bis 12 Uhr) und Dinslaken (dienstags, 9 bis 11 Uhr). Menschen, die ehrenamtlich helfen wollen, können sich bei Anja Killemann (Tel. 0281 / 16367056) melden. Sie ist montags auch als Helferin zusammen mit Petra-Maria Brüggemann bei der Tütenausgabe.