
© picture alliance / dpa
Wildes Parken in Wohngebieten: Politik sucht nach Lösungen
Parken
Enge Straßen - wild parkende Autos: Das passt in einigen Fällen so schlecht zusammen. Im Alarmfall wird Rettungskräften das Durchkommen erschwert. Über Lösungen diskutierte die Politik.
Die SPD hatte das Thema erneut aufgebracht, nachdem die CDU im März eine ähnliche Anfrage zur Kempkesstege an die Verwaltung gerichtet hatte. Die SPD führte als Beispiele die Kilianstraße, Am alten Friedhof und die Straße Bösenberg an, wo die Parksituation kritisch sei.
Petra Felisiak (SPD), die in der Alten- und Krankenpflege arbeitet, sagte im Hauptausschuss, dass ihr im Spätdienst an vielen Straßen das Problem auffalle. Die genannten Straßen seien nur Beispiele. „Es ist an manchen Stellen sehr, sehr eng schon für PKW, geschweige denn für Rettungswagen.“ Bei gegenüber parkenden Autos sei es für das Ordnungsamt aber sicherlich schwierig festzustellen, wer der Verursacher sei: Wer also zuerst geparkt habe und wer rechtswidrig auf der anderen Seite.
Stellplatzordnung vorgeschlagen
Auch seine Partei habe schon häufiger die Parksituation bemängelt, sagte Holger Schoel (Grüne). Wenigstens die Neubaugebiete müsse man mit zwei Stellplätzen pro Wohneinheit ausstatten und man müsse sich eine eigene Stellplatzordnung überlegen. „Das wäre ein Stellmotor, mit dem wir das für die Zukunft justieren können.“
Diese Möglichkeit gebe es, stimmte Gerd Abelt, Vertreter des Bürgermeisters, zu. „In Neubaugebieten ist das relativ einfach. Schwierig wird es, wenn ich in alten Plänen eine solche Satzung fassen muss. Das erfordert viel Umsicht. Aber es sollte unser Ziel sein, so eine Satzung aufzustellen.“ Dies müsse man aber „in Ruhe in die Wege leiten“.
„Schilder, die nicht überwacht werden, sind nutzlos“
Rainer Gardemann (CDU) erinnerte daran, dass durch eine weitere Kraft im Kommunalen Ordnungsdienst der ruhende Verkehr besser überwacht werden soll. Diese fange am 1. Februar an, sagte Theresia Meyer von der Verwaltung. Gardemann sagte auch: „Die beste Stellplatzordnung nutzt gar nichts, wenn die Garage mit Gartenmöbeln vollgestellt ist. Schilder, die nicht überwacht werden, sind nutzlos.“ Man solle erst die Neueinstellung abwarten und die Ergebnisse der zusätzlichen Überwachung.
„Wir wollen eigentlich Verkehrsschilder abbauen und nicht an jeder Straße eins dazu setzen“, sagte Klaus Roth (BfB). Für die Parkprobleme machte Ulrike Trick (Grüne) auch die Breite an manchen Straßen verantwortlich, „die aus einer Zeit stammen, als nicht viele ein Auto hatten“. Vielleicht gebe es die Möglichkeit, für bestimmte Bereiche zu regeln, dass nur an einer Seite geparkt werden dürfe.
„Sie haben nicht Unrecht“, so Bürgermeister Mike Rexforth auf Tricks Vorschlag. An der Vernunft mancher Leute könne man beim Parkverhalten schon manchmal zweifeln. „Da fehlt mir jegliches Verständnis für.“ Er versprach: „Wir machen uns Gedanken dazu“, vielleicht an sechs, sieben Straßen, wo Tricks Lösung in Frage komme. Er vermutete allerdings auch: „Dann wird in allen Bereichen gefeilscht: Könnt ihr das bei uns auch machen?“
Aktion der Feuerwehr
Klaus Roth erinnerte an eine Aktion der Feuerwehr, die mal falsch parkenden Autofahrern einen Zettel an die Windschutzscheibe gehängt habe und auf die Gefahren dieses Verhaltens hingewiesen habe. „Vielleicht wäre das eine Idee?“
Von einer Entwicklung in Dinslaken berichtete Johannes Ebbert (CDU), wo teilweise Gehwege zum Parken freigegeben wurden, wenn diese breit genug seien. Bei Rexforth sorgte das für Skepsis: „Da wäre ich persönlich anderer Meinung: Ein Gehweg ist kein Parkweg. Ich würde den Vorschlag als Verwaltungschef nicht machen.“
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.
