Durch Realityshows wie „Love Island“ ist Henrik Stoltenberg (26) bekannt geworden. Der Enkel des ehemaligen Bundesverteidigungsministers Gerhard Stoltenberg war zuletzt zudem Teil einer Musikproduktion des Schermbecker Musikers Thomas Averkamp aka „DJ Tom“. Jetzt distanziert sich Averkamp aber vom Influencer.
Stoltenberg ist am 22. Februar (Mittwoch) vom Kölner Amtsgericht zu 15.000 Euro verurteilt worden – wegen Volksverhetzung und Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole. Im Sommer 2022 soll Stoltenberg laut Anklage aus dem Fenster seiner Kölner Wohnung „Heil Hitler“ gerufen haben. Mehrere Menschen bekamen das mit.
Wenige Wochen später soll er auf offener Straße randaliert und rassistische Sprüche gemacht haben. Laut Anklage brüllte Stoltenberg nach einem Club-Besuch in Köln: „Alle Ka****en sind Bastarde, man müsste denen alle den Hals umdrehen!“
Vor Gericht verwies der 26-Jährige darauf, dass er stark angetrunken gewesen sei. Er sei aber kein Rassist. „Das Ganze tut mir jetzt leid.“ RTL reagierte mit Schärfe. Alle Folgen mit Stoltenberg wurden aus dem Streamingangebot entfernt. Sowohl die Vorwürfe als auch der Gerichtstermin seien dem Sender nicht bekannt gewesen.
„Waren total überrascht“
Ähnlich äußerte sich nun auch Thomas Averkamp auf Anfrage dieser Redaktion: „Wir wurden alle total überrascht davon, was da lief. Mit rassistischen Parolen und Symbolen wollen wir nichts zu tun haben.“
Averkamp weiter: „Ich persönlich habe Henrik Stoltenberg anders kennengelernt und würde ihn nicht in eine rechte Ecke und unter Generalverdacht stellen. Er wird aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben. Aus diesem Grunde ist er wahrscheinlich auch aus Köln weggezogen und hat sich distanziert.“
In gemeinsamer Abstimmung mit dem Management und der Produktionsfirma um Produzent Tony Catania (Florida/USA) haben die Musiker bereits Trailer-Videos bei YouTube gelöscht, auf denen Stoltenberg zu sehen war. Auch auf Instagram und Facebook wurden Beiträge mit ihm gelöscht. Das offizielle Musikvideo zum Lied hingegen bleibt auf YouTube.
Statement unter Video
Averkamp zu dieser Entscheidung: „Henrik Stoltenberg ist in diesem Video nur kurz zu sehen. Da haben aber insgesamt 60 Menschen mitgewirkt. Es wegen einer Person runterzunehmen, wäre gegenüber den anderen 59 nicht gerecht.“ Stattdessen haben sich die Musiker dazu entschieden, ein Statement zu setzen.
Im Wortlaut heißt es darin: „Wir distanzieren uns von den getätigten Äußerungen und verurteilen diese aufs Schärfste. Zum Zeitpunkt des Videodrehs mit Henrik Stoltenberg wussten weder wir noch unser Management von diesen Vorfällen, die Henrik Stoltenbergs Vergangenheit betreffen. Aufgrund der aktuellen Geschehnisse und des laufenden Verfahrens, haben wir uns dazu entschlossen, sämtliche gemeinsamen Fotos und Teaser in den sozialen Netzwerken (Facebook, Instagram & YouTube) zu löschen.
Dies ist teils schon geschehen bzw. wird kurzfristig noch geschehen, ein Prozess, der über mehrere Instanzen läuft. Das entstandene YouTube-Musikvideo, bei welchem gut 60 Personen an der Produktion aktiv/passiv mitgewirkt hatten und in dem Henrik Stoltenberg einen Gastauftritt von ca. 20 Sekunden hat, werden wir nicht löschen lassen. Es wäre aus unserer Sicht das falsche Zeichen, die übrigen 59 Beteiligten, die viel Engagement und Herzblut investiert hatten, dafür zu bestrafen.“
Vom Urteil überrascht
Stoltenberg selbst hat sich in einer Instagram-Story überrascht vom Urteil gezeigt. „Ich lasse mich nicht in eine rechte Ecke stellen, weil ich da nicht hingehöre.“ Er werde nun in Berufung gegen das Urteil gehen.
„Time to Wonder“: DJ Tom, Ten Sing Gahlen und TV-Reality-Star mischen die Musikwelt auf
DJ Tom covert bekannten 80er-Hit: „Dieses Mal könnte es richtig krachen“ (mit Video)
„Summer Feeling“: DJ Tom (52) will erneut die Charts stürmen (mit Video)