Kandidat im Wahlkreis 112 Charly Freckmann (Grüne): „Wir brauchen keine Polarisierung“

Charly Freckmann (Grüne): „Wir brauchen keine Polarisierung“
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Der Klimawandel beschäftigt Charly Freckmann schon seit mehr als 40 Jahren. Im Wahlkreis 112, zu dem auch Schermbeck gehört, kandidiert Freckmann für die Grünen.

Wer ist Charly Freckmann?

Ich bin 67, geboren und aufgewachsen in Gelsenkirchen. Über Bochum (Studium) und Essen (Wissenschaftlicher Mitarbeiter) sind wir (meine Frau, unser erster Sohn) nach Büderich gezogen. Seit fast zwei Jahren bin ich Rentner. Davor, als Dipl.-Geograf und Geoinformatiker, habe ich Geoinformationssysteme in großen Unternehmen eingeführt. Meinen Ruhestand genieße ich zusammen mit meiner Frau am liebsten auf Reisen mit unserem alten Bulli. Viel Zeit verbringe ich als Übungsleiter für Fitness und Reha-Sport in Sporthallen.

Der Kampf gegen den Klimawandel gehört für Charly Freckmann zu den drängendsten Aufgaben.
Der Kampf gegen den Klimawandel gehört für Charly Freckmann zu den drängendsten Aufgaben. © privat

Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Vor drei Jahren bin ich den Grünen beigetreten. Es war eine Zeit des Neuanfangs. Endlich und leider rückte der menschengemachte Klimawandel in den Mittelpunkt. Der Wahlausgang war vielversprechend. Der Start der Ampel wurde dann vom russischen Angriffskrieg überrumpelt. Rasant musste die Energieversorgung des Landes sichergestellt werden; die gesamte Diplomatie war ausgehebelt. Das „Ampel-Aus“ und die anschließenden Lügen und Diffamierungen haben mich veranlasst, aktiv zu werden.

Welche politischen Themengebiete interessieren Sie besonders? Und warum?

Als Naturwissenschaftler bin ich primär an Umweltthemen interessiert. Der menschengemachte Klimawandel beschäftigt mich bereits seit den 1980er-Jahren. Wir haben keine Überlebenschance, wenn wir unsere Erde zerstören. Wer dies nicht anerkennt, hat die Lage nicht verstanden. Die Ignoranz gegenüber der Naturwissenschaft wird vor allem von rechten Parteien gepflegt. Der Rechtsruck weltweit und in Deutschland ist beängstigend. Lügen sind inzwischen normal, Menschenverachtung hoffähig. Das ist ein NOGO!

Schermbecks größtes Problem, das nur in Berlin gelöst werden kann, ist …

Schermbeck hat, wie nahezu alle Kommunen, das Problem, die kommunale Handlungsfähigkeit sicherzustellen. Die Kommunen von den Kosten für Klimaschutz, Verkehrs- und Gebäudeinfrastruktur, Bildung und Soziales zu befreien, kann nur in Berlin gelöst werden.

Wenn Sie in den Bundestag gewählt würden und Sie könnten in den vier Jahren nur eine Sache per Gesetz ändern – was wäre das?

Das kann ich nicht eindeutig beantworten. Wenn es möglich wäre, soziale Gerechtigkeit und Beteiligung aller am Gemeinwesen gesetzlich zu fixieren, wäre ich dabei.

Was muss sich aus Ihrer Sicht in Deutschland dringend ändern?

Die Menschen müssen wieder zusammenrücken, einander zuhören, miteinander reden. Wir brauchen keine Polarisierung. Demokratische Parteien müssen zusammen und für das Land arbeiten. Und wir müssen verhindern, dass das soziale Ungleichgewicht kleiner wird.