Auslöser für die Diskussion am Samstagabend (20.1.) war die Mitteilung über den schrumpfenden Kassenbestand der Gilde.
Da das Oktoberfest wegen zu geringer Anmeldungen ausfallen musste, die Kosten angestiegen und die Spenden geringer geworden sind, entfiel ein größerer Einnahmebatzen, sodass die Jahres-Bilanz mit einem Minus von 8.787 Euro endete. Der gegenwärtige Kassenbestand beträgt 25.213 Euro, teilte Kassierer Michael Redeker in der „Schermbecker Mitte“ mit.
Ehren-Präsident Günther Beck schlug vor: „Wir brauchen neue Einnahmequellen statt zu sparen. Wir müssen neue Aktivitäten haben.“ Damit entfachte er eine kontroverse Diskussion, in deren Verlauf mehrere Vorschläge gemacht wurden, um das Vereinsleben zu aktivieren.
Die Jugendlichen sollen noch stärker als bisher in das Vereinsbrauchtum einbezogen werden. Ein Arbeitskreis soll gebildet werden, in dem Jugendliche ihre Ideen vortragen können.
„Wir müssen die Geschichte der Gilde erzählen“, schlug Vroni Seibel vor, um den jüngeren Menschen und den Zugezogenen zu vermitteln, „wie sich das Vereinsleben verändert und was Kilian für den kleinstädtischen Zusammenhalt geleistet hat und auch heute noch leistet“.

Das Oktoberfest soll in diesem Jahr wieder am dritten Wochenende im September veranstaltet werden. Die Gilde hat einen Zeltbesitzer kontaktiert, der bereit ist, ein Zelt auch dann aufzustellen, wenn weniger als 1.100 Besucherinnen und Besucher kommen.
Der Vorstand wird sich bemühen, neue Schausteller für die Kirmes zu gewinnen. Sabine Schidelko schlug vor, einen „Tanz in den Mai“ zu veranstalten. Die Versammlung begrüßte den Vorschlag. Der Vorstand will nun klären, ob diese Maifeier im Ramirez in diesem Jahr schon stattfinden kann.
Ärger in den Sozialen Medien
Weiteres Thema der Versammlung: Der Bataillonsnachmittag, in dessen Verlauf alljährlich die „Sünden“ der Schützen bestraft werden, hat im vergangenen Jahr für Ärger gesorgt, weil trotz des Verbots, Fotos in den Sozialen Medien zu veröffentlichen, unerwünschte Filmszenen dort publiziert wurden.
Wegen der geringeren Besucherzahlen hat der Festwirt Josef Balster angefragt, ob die Gilde künftig bei der Bestrafung das Festzelt benötigt.
Folgende Termine wurden außerdem bekannt gegeben:
- Die Karnevalsparty der Kilianer startet am 3. Februar (Samstag) im Ramirez.
- Die Schützenversammlung findet am 10. Mai in der Gaststätte Overkämping statt.
- Am 11. Mai besuchen die Kilianer das neue Brichter Königspaar.
- Die Schüppenschützen feiern am 25. Mai ihr 30-jähriges Bestehen.
- Am 27. Mai besuchen die Kilianer die Dammer Schützen.
- Ihr eigenes Schützenfest feiern die Kilianer in der Zeit vom 12. bis 15. Juli.
- Im Rahmen des Frühschoppens am Sonntag (14. Juli) wird das 100-jährige Bestehen des Tambourkorps Schermbeck gefeiert. Beim Schützenfest sorgt die Band „Musica e“ erstmals für Tanzmusik
Uwe Lubnau zum Ehrenschützen ernannt
Außerdem wurden einige Personalien verkündet. Aus gesundheitlichen Gründen haben Bodo Horstkamp und Uwe Lubnau auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Horstkamp war von 1993 bis 2002 Oberleutnant, 1994 Mitbegründer der Schüppenschützen. Im Jahr 2016 regierte er mit Geli Reimann. Seit 2020 gehörte er dem Vorstand an.
Uwe Lubnau ist seit 1970 Kilianer. Von 1970 bis 1996 sorgte er in den Reihen des Tambourkorps Schermbeck bei den Umzügen für zackige Marschmusik. Er war Mitbegründer der Schüppenschützen. Von 2009 bis 2024 war er Vorstandsmitglied. Vier Jahre lang hat er an der Vogelrute für die Kinderbelustigung gesorgt. Hinzu kam sein Engagement bei der Suche nach Musikgruppen für die Umzüge, für die Gestaltung der Homepage und für die Digitalisierung der Schützeneintragung.
Die Versammlung ernannte ihn am Samstag zum Ehrenschützen.
Zu neuen Vorstandsmitgliedern wurden Sven Goerke und Klaus-Otto Besten gewählt. Goerke war von 2002 bis 2010 Vorstandsmitglied der Schüppenschützen. Besten war 1989 König der Kilianer. Von 1990 bis 2000 war er Offizier. Mehrere Jahre hindurch war er im Vorstand tätig. Der Gilde hat er die Mauritius-Medaille geschenkt. Er verfügt über ein umfangreiches Archiv zum Thema „Geschichte der Schützengilde“. Gegenwärtig gehört er dem Team an, das die 425-Jahrfeier der Gilde im Jahre 2027 vorbereitet. Für dieses Team werden noch weitere Helfer gesucht.
Mauritiuskarte ersetzt Schützenkarte
Die bisherige Schützenkarte, die von der Kiliangilde Schermbeck von 1602 e.V. zum Preis von 8 Euro angeboten wird, kann man durch eine sogenannte Mauritiuskarte ersetzen. Sie gilt, abweichend vom Geschäftsjahr der Gilde, vom 1. September des laufenden Jahres bis zum 30. August des kommenden Jahres.
Die Mauritius-Karte kostet im Jahr 50 Euro (inklusive Damenkarte). Der Besitzer der Mauritiuskarte zahlt für zwei Personen keinen gesonderten Eintritt mehr bei Festen der Gilde. Würde man die Einzeleintritte für diese Feste zusammenzählen, so ergäbe sich ein Betrag in Höhe von 66 Euro.
Der Besitzer der Mauritiuskarte braucht an der Kasse nicht Schlange zu stehen. Er erhält früheren Einlass. Zum Geburtstag gibt es einen besonderen Gruß. Die Kartenbesitzer werden auch zu nicht-öffentlichen Veranstaltungen der Gilde eingeladen.
Beim Frühschoppen am Sonntagmorgen gibt es für den Kartenbesitzer in der Präsidentenrunde Bier und Schnaps kostenlos. Mitfahrgelegenheiten zu auswärtigen Veranstaltungen werden geboten.
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