Verkehrskonzept Schermbeck Hört auf zu reden, sondern handelt endlich!

Verkehrskonzept Schermbeck: Anpacken oder Lippenbekenntnisse?
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Verkehrskonzept Schermbeck: Anpacken oder Lippenbekenntnisse?

„Alle reden von Klimaschutz, alle von Mobilitätswende – das ist ein Konzept für die Zukunft. Entweder wir packen an oder wir machen weiter nur Lippenbekenntnisse.“ Mike Rexforth wählt klare Worte. Dass das Thema „Verkehr in und durch Schermbeck“ ein Aufreger für die Anwohner ist, ist jedenfalls seit Jahrzehnten klar.

Nicht zum ersten Mal diskutiert die Schermbecker Politik über die Umgestaltung der Mittelstraße und den Verkehr. Bereits ein paar Mal haben sich die Politiker „die Finger verbrannt“, wie Bürgermeister Rexforth sagte.

Um Rexforths Worte aufzugreifen: Alle wollen Klimaschutz, alle wollen eine bessere Mobilität – aber bitte bloß nicht vor der eigenen Haustür. Kaum fahren drei Autos mehr durch die eigene Straße, damit – überspitzt gesagt – 1.000 Auto weniger durch eine andere Straße fahren, lehnen wir es ab.

Es ist ein grundsätzliches Problem dieser Gesellschaft. Ein weiteres Beispiel gefällig? Kaum geht es darum, ein Windrad in meiner Nähe zu bauen, klagen wir dagegen. Es nervt.

Viele Menschen sitzen im großen Saal des Ramirez.
Die Vorstellung des Verkehrskonzeptes für Schermbeck interessierte viele Menschen. © Niklas Berkel

Dabei haben sich die Verkehrsplaner für Schermbeck jede Menge Mühe gemacht. Und ein wirklich gutes Konzept für den Ort vorgelegt. Besonders Szenario 2b macht Sinn.

Starke Reduzierung des Verkehrs innerorts, gerechtere Verteilung des Verkehrs auf mehrere Straßen, attraktivere Mittelstraße durch weniger Autos. Durch die im Szenario aufgezeichneten Ampeln auf der B58 würde sogar der Verkehr dort entschleunigt werden.

„Endlich Chance, anzupacken“

Nach Jahrzehnten der Diskussionen könnten die Verkehrsplaner mit den Konzeptvorschlägen einen Nerv getroffen haben. Darauf deutete der Applaus nach der Bemerkung eines Anwohners hin, der sagte: „Das ist das Beste, was wir bisher als Konzept gesehen haben. Hier hat die Gemeinde endlich mal die Chance, anzupacken und es durchzusetzen.“

Also: Anpacken oder Lippenbekenntnisse? Die Schermbecker haben die Wahl.

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