Einiges spricht dafür, dass der Schützenverein Damm von 1698 auch schon vor 1698 bestanden hat. Das meiste von dem, was sich innerhalb des Dammer Schützenbrauchtums vor dem Zweiten Weltkrieg abgespielt hat, wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben. Teile der Schützenkette, die Vorkriegschronik, Krone und Säbel gingen im Zweiten Weltkrieg verloren. Nur weniges hat die Wirren der Zeit überdauern können, gleichsam als Meilensteine auf einem langen Weg der Brauchtumspflege.
Dazu gehören ein Dutzend Schützenplaketten mit den Namen der Majestäten, einige Zeitungsartikel mit den Berichten über den Ablauf des bedeutendsten Volksfestes in Damm, Statuten aus dem Jahre 1898, Fotos von Königspaaren und von marschierenden Schützen.
Nach der kriegsbedingten Pause im Vereinsleben traten die Dammer Schützen erstmals am 15. Mai 1949 zum Königsschießen an. Das Schützenfestgeschehen spielte sich zunächst auf dem ehemaligen Paradeplatz zwischen Kriegerdenkmal und Schießplatz in den Landwehrwällen ab. Mitte der 1970er-Jahre wurden Schießstand, Festwiese und Ehrenmal zum jetzigen Stand am Küpperskamp verlagert.
Am Schützenbrauchtum hat sich nicht viel geändert. Vieles von dem, was das erste Nachkriegskönigspaar Fritz Bärleken und Hedwig Cappell im Kreise der Untertanen während des dreitägigen Volksfestes im Jahre 1949 erlebten, charakterisiert auch heute noch den Festablauf im Königreich Damm.
Keine Zukunfts-Ängste
Um die Zukunft des Schützenbrauchtums braucht sich in Damm derzeit niemand zu sorgen. Die Kinderschützen treffen sich alljährlich, um ein Fest zu feiern, das bis ins Detail hinein dem Fest der „Großen“ gleicht.
Wer als Kind mit dem hölzernen Gewehr im Schützenumzug den in der Kutsche sitzenden Majestäten auf dem Weg ums „Bermuda-Dreieck“ folgte, der wird es als selbstverständliche Pflicht ansehen, auch als Erwachsener seinen Urlaub so zu planen, dass er zwischen Königsschießen am Samstag, Krönung, Parade, Gedenkfeier am Ehrenmal und Umzug am Sonntag und dem Sturm auf die Königsburg am Montag sowie dem Eierbraten an allen drei Tagen keinen geselligen Höhepunkt verpasst.

In vielfältiger Hinsicht hat sich der Schützenverein um den Zusammenhalt der dörflichen Gemeinschaft verdient gemacht. Seit 1953 bietet die vereinszugehörige Schießsportgruppe auch jungen Menschen Gelegenheit, vor Ort einer sportlichen Betätigung nachzugehen.
Der Schützenverein war und ist Motor für die Integration von Neubürgern geworden, die verstärkt seit den 1970er-Jahren in die Dammer Neubaugebiete zogen. Damit werden zugleich Brücken zur besseren Bewältigung des Alltagslebens in einer Zuzugsgemeinde im Ballungsreich gebaut. In den vergangenen Jahren hat sich der Vorstand intensiv bemüht, die Zusammenarbeit mit den anderen Dammer Vereinen zu vertiefen.
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