Seit 2018 ist die Sanierung der Schermbecker Dreifachsporthalle ein Thema in der Politik. 2021 beschloss der Bauausschuss in Schermbeck, dass die Verwaltung prüfen solle, ob eine umfassende Sanierung im Zuge einer Fördermaßnahme umgesetzt werden könnte.
Dies wurde versucht. Mehrfach. Bislang vergeblich.
Zuletzt hoffte man noch, in einem Bundesprogramm („Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“) über die Warteliste in die Förderung zu kommen, hatte aber gleichzeitig auch Möglichkeiten überprüft, über das Programm „progres.nrw – Energieeffiziente öffentliche Gebäude“ an Geld zu kommen.
Was gefördert wird
Laut der Förderrichtlinien können Sporthallen sowie Nebenräume und Nebengebäude, etwa Umkleide-, Wasch- und Duschräume, Toiletten, Schulungs- und Besprechungsräume von Sporthallen und Sportplätzen gefördert werden. Zusätzlich werden auch nicht investive Maßnahmen, wie z. B. Planungskosten gefördert, sodass auch die bislang angefallenen Planungsleistungen in die Projektkosten einfließen und geltend gemacht werden können.
Für einen Zuschlag bei dieser Projektförderung müsse der Sanierungsplan inhaltlich überzeugen, so die Verwaltung, aber es gelte auch das sogenannte „Windhundverfahren“. Heißt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Energieeinsparung bei der Sporthalle
Nach einer Sanierung muss die Sporthalle mindestens 50 Prozent weniger Energiebedarf aufweisen, um gefördert werden zu können. Ein neues Energiekonzept zeigt, wie das erreicht werden soll. Zunächst über Maßnahmen an der Gebäudehülle, wo einfach-verglaste Fenster und Glasfassaden gegen moderne Dreifachverglasung ausgetauscht und die Wände gedämmt werden sollen.
Das Dach muss erneuert und mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet werden.
In der Halle soll im zweiten Schritt eine energieeffiziente Beleuchtung installiert werden. Im dritten Schritt soll eine Luft-Wasser-Wärmepumpe die Grundlast des Gebäudes übernehmen. Aktuell erfolgt die Wärmeversorgung per Fernwärmeleitung aus der Heizzentrale der Gesamtschule, die mit Gas betrieben wird. Zudem wird die Einführung eines Energiemanagementsystems empfohlen, wodurch der Energieverbrauch visualisiert und Einsparpotenziale aufgezeigt werden sollen.
Kosteneinsparung
Die ersten beiden Maßnahmen sollen laut Prognose die Energiekosten pro Jahr um jeweils um mehr als 50.000 Euro reduzieren. Der dritte Schritt würde laut Plan eine Reduzierung der jährlichen Energiekosten um 63.000 Euro bewirken.
Laut Grobkostenschätzung steht dem eine Summe von 9,5 Millionen Euro Gesamtkosten für die Sanierung gegenüber.
Bislang vorgesehen waren in der mittelfristigen Haushaltsplanung allerdings nur rund 7,8 Millionen Euro. „Die nun vorliegende neue Kostenschätzung (...) enthält die höheren energetischen Standards, eine Fortschreibung der Marktlage und einen Risikofaktor von 10 Prozent auf den Nettobetrag.“ Förderfähig seien 6,75 Millionen Euro der 9,5 Millionen Euro, sodass bei einem Fördersatz die Gemeinde noch 5,4 Millionen Euro investieren müsste.
Der Bauausschuss wird am 18. Februar (Dienstag) darüber beraten, ob das Energiekonzept als Sanierungsfahrplan verwendet wird und ein Förderantrag gestellt werden soll.