Im Beisein von Martina Baumgärtner, der Geschäftsführerin der „Niederrhein Tourismus GmbH“, und der CDU-Landtagsabgeordneten Charlotte Quik überreichte Regierungspräsident Thomas Schürmann am Sonntag (7.7.) die von ihm unterschriebene Urkunde an den Schermbecker Bürgermeister Mike Rexforth.
„Es ist ein wunderbarer Tag“, schwärmte Marcell Oppenberg als Moderator des dreitägigen Weinfestes, in dessen Verlauf die Urkunden-Übergabe auf der Bühne auf dem Rathaus-Vorplatz vor vielen Besuchern erfolgte.
Insgesamt sei ein komplexes Anerkennungsverfahren durchgeführt worden, betonte der Regierungspräsident. Einige Videokonferenzen mit der Gemeinde Schermbeck, reichlich Schriftverkehr und eine Vorbegehung seien notwendig gewesen, „damit die nach dem Kurort-Gesetz 6 gesetzliche Anerkennungsvoraussetzungen und die ausführenden Bestimmungen des Heilbäderverbandes nachgewiesen werden konnten“.

Schürmann verwies auf Schermbecks Lage im Naturpark Hohe Mark, auf die Erlebnis-Schwerpunkte wie Wandern, Radtouren, auf Führungen zu Naturthemen, auf die Arbeit der Gahlener Feldbahnfreunde, auf das Angebot von Restaurants, Cafés, Gasthöfen, Ferienwohnungen und Campingplätzen.
Rexforth betonte „ein unglaubliches Wirtschaftspotenzial“. Hunderte von Mitarbeitern in den Gastronomie- und Hotelbetrieben und in weiteren Anbietern touristischer Leistungen verdienten ihr tägliches Brot und sorgten für Steuereinnahmen und 75.000 Übernachtungen pro Jahr in Schermbeck. „Unsere vielen Vereine mit ihren Tausenden von Mitgliedern sorgen für ein lebendiges Miteinander und bereichern uns mit ihren zahlreichen Veranstaltungen während des Jahres.
Jetzt will Schermbeck Luftkurort werden
„Und nun auf zu neuen Ufern“, kündigte Rexforth an. Die Gemeinde werde sich bemühen, ein Luftkurort zu werden, denn mit dieser Auszeichnung garantiere das Land NRW einen jährlichen Finanz-Zuschuss in Höhe von 50.000 Euro. Zudem werde der Gemeinde erlaubt, die Gäste an den Kosten der Weiterentwicklung im Rahmen einer Kurtaxe zu beteiligen.
Abhängig von der Höhe seien hier 75.000 Euro bis 150.000 Euro, also ein bis zwei Euro je Übernachtung, als zusätzliche Einnahmen möglich, die zielgerichtet in die Unterstützung der Leistungsträger und in die Weiterentwicklung des touristischen Angebotes und der Umfeldverbesserung eingesetzt werden könnten.
Bioklimatisches Gutachten
Wichtigster und zugleich kostenintensivster Bestandteil der Prädikatisierung ist die Erstellung eines bioklimatischen Gutachtens in Form einer vereinfachten Klimaanalyse und Luftqualitätsbeurteilung. Bei der höheren Prädikatisierung zum Luftkurort wären die Kosten entsprechend höher. Sollte sich im Laufe des Verfahrens zeigen, dass eine Qualifizierung als Luftkurort realistisch zu erreichen sei, dann kann die Verwaltung die nötigen Anträge hierfür stellen. So beschlossen es die Politiker bereits am 30. Juni 2021. Das Zertifikat behält zehn Jahre lang seine Gültigkeit. Eine dann erforderliche Reprädikatisierung ist mit deutlich weniger Aufwand und Kosten verbunden.