Bauerntracht statt Uniform beim Klumpen-Schützenfest Trachtenschützengilde lebt ihre Tradition

Klumpen-Schützenfest: Gelebte Tradition in Tracht statt Uniform
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Schon Stunden vor Beginn strömten die Besuchermassen zum Festplatz des Klumpen-Schützenfestes im Schermbecker Norden. Am Ende waren es weit mehr als 1000 Besucher, die sich diesen besonderen Sonntagnachmittag (8.9.) mit Tradition und Tanz nicht entgehen lassen wollten

Hunderte Papierblumen und ein gigantisches Portal machten schon auf dem Weg zum Festzelt die Besucher darauf aufmerksam, dass das Klumpen-Schützenfest der etwas ganz Besonderes ist. Zudem findet die außergewöhnliche Veranstaltung auch nur alle fünf Jahre statt.

Traditionelle Bauerntracht war angesagt

Bereits bei der Eröffnungsfeier, bei der am Samstagabend der 1. Reckenmester Christoph Möllmann das dreitägige Fest offiziell eröffnete, war das rhythmische „Klipp-Klapp“ des hölzernen Schuhwerks, das für die traditionsbewussten Festteilnehmer obligatorisch war, unüberhörbar. Und Grünröcke suchte man im Festzelt ebenfalls vergebens: Stattdessen war traditionelle Bauerntracht angesagt: Blaue Kittel und Melone für verheiratete Männer, blaugestreifte Hemden für die männliche Jugend, sowie edle Trachtenkleider für Frauen und Mädchen.

Belebt wurden die alten Traditionen schon 2004 mit dem Schützenfest zum 275-jährigen Jubiläum. Seither ist auch der Beitrag der Landjugend wieder fester Bestandteil der Üfte-Overbecker Schützenfeste: Die Mädels hatten Papierrosen zum Schmuck des Zufahrtsweges gebastelt, während die Jungs das große Portal, das in der Nacht farbig beleuchtet war, erbaut hatten.

Die Sonne meinte es gut mit dem Schermbecker Norden, denn pünktlich zum Veranstaltungsbeginn des zweiten Tages präsentierte sich der Sommer noch einmal von seiner besten Seite. Und so füllte sich Zug um Zug die Festwiese, aus der die Zuschauer von drei Seiten dichtgedrängt das Geschehen verfolgten.

Drittes Trachtenschützenfest für den Bürgermeister

„Dat Üfter Schützenfest, dat is nu doar, den höchsten Fierdag in das ganze Jahr, wo wie us all so lang drop freuen, off Oalt, off Groot, off Kläin“, begrüßte Bürgermeister Mike Rexforth die Schützen und die Besucher im besten „Platt“. Für den Nicht-Üfter, das verriet er den Zuschauern, sei das schon das dritte Trachtenschützenfest, das er mitfeiern dürfe. Mit einer Parade ließ man auch das seit 2019 regierende Königspaar Bernd Klevermann und Sabrina Ribbekamp noch einmal hochleben.

Die „Üfter Jagdhornbläsern“, die Blaskappelle „Einklang Schermbeck“ und der „Raesfelder Burgmusikanten“, stimmten die Zuschauer auf ein weiteres Stück guter Tradition ein, denn nun wurde kräftig getanzt. Mehr als 100 Kinder, Jugendliche und Erwachsene führten zu Akkordeonklängen in ihren farbenfrohen Trachten westfälische Volkstänze vor - angefangen vom Üfter Tanz, über den Webertanz bis hin zum krönenden Finale mit dem Kettlinger, dem Flieger und dem gemeinsamen Abschlusstanz.

Mit einem Gottesdienst um 9 Uhr, der Kranzniederlegung am Ehrenmal und dem Festzug zum Marienheim startet am Montag der dritte Tag des Trachtenschützenfestes. Und der steht natürlich ganz im Zeichen des Königsschießens. Um 11.30 Uhr heißt es „Antreten an der Vogelstange“, wo dann der neue Regent ausgeschossen werden soll. Um 16 Uhr findet zu Ehren des neuen Üfte-Overbecker Königspaares ein Aufmarsch auf der Festwiese mit Umzug und weiteren Trachtentänzen statt. Enden soll das große Fest dann mit Königsball (ab 20 Uhr).

Zahlreiche Zuschauer beobachteten das Treiben auf der Festwiese in Schermbeck.
Zahlreiche Zuschauer beobachteten das Treiben auf der Festwiese in Schermbeck. © Bernd Turowski