Wenn eine Woche nach dem Fest der Kiliangilde Altschermbeck am Sonntagmorgen Paukenschläge, Trommelwirbel, Blasmusik oder einfach nur Märsche aus einem fahrbaren Lautsprecher zu hören sind, dann sind sie wieder unterwegs, die Fans der Fähnchenschützengilde Buschhausen, um die Bevölkerung auf ihr bevorstehendes Schützenfest aufmerksam zu machen.
Diesmal reichte ein Lautsprecher aus, als die Fähnchenschützen in der Straße „Am Alten Friedhof“ starteten. Etliche Male wurde unterwegs bei Freunden der Fähnchen ein Stopp eingelegt.
Den ersten Stopp gab es bei Ralf Schlebusch, dem Oberst der Lieblings-Nachbargilde in Altschermbeck. Dann ging es zu Sebastian Kiekenbeck, dem Silberkönig des Jahres 2022. Bei Winfried Striewe wurde wie im letzten Jahr auch eine Fahne aufgehängt, genau so wie bei Martin Dahlhaus, dem ehemaligen Vizepräsi.
Es folgten ein Stopp in der Gaststätte Overkämping und weitere Stationen bei Oberst Niklas Braun, dessen Frau Nurcan im letzten Jahr 30 Fahnen für die Gilde genäht hatte, und bei Vizepräsi Nils Thiemann, wo Fahnen gehisst wurden.
Dann noch ein Stopp bei Franz Alfers, von wo aus die Fähnchenschützen nach Buschhausen gefahren wurden, weil in diesem Jahr die Brücke des Kapellenweges über die B58 abgerissen wurde.

Nach der Ankunft in Buschhausen wurden die Nachbarn rund um das Festgelände der Fähnchengilde besucht. Bei Georg Schild wurden die Schützen hervorragend mit Grill-Spezialitäten beköstigt und durften sich im Pool abkühlen. Pünktlich zum einsetzenden Regen fanden sich alle auf der Deele am Hof Cluse ein, um den Tag ausklingen zu lassen. Überall luden die Fähnchenschützen zu ihrem Schützenfest ein.
Bei Cluse am Kapellenweg findet auch am Samstag (27.) der größte Teil des Festes statt. Um 13 Uhr treten die Fähnchenschützen beim König Martin Große-Ruiken in der Straße „Am Alten Friedhof“ an. Dort können sich die Schützen bei Freibier in die Liste eintragen und sich an ein bis zwei Ständchen von den Musikvereinen erfreuen. Um 14 Uhr beginnt der große Umzug zur Vogelrute in Buschhausen, den der Oberst auf seinem Fahrrad-Pferd begleitet.
Vogelschießen bis nach Mitternacht
Am Festplatz gedenkt der Präsi Marius Sühling nach seiner Rede der umgefallenen Schützen und Brücken des letzten Jahres, bevor die Jubelkönigspaare geehrt und der Vogel gesegnet werden. Eine „feinste musikalische Umrahmung“ wird versprochen.
Königin Julia Große-Ruiken eröffnet um 18 Uhr das Vogelschießen, das in der Regel nach Mitternacht endet und nach dem Throntanz mit einem Tanz für alle fortgesetzt wird, die dann noch die Tanzfläche finden.
Im Kreis der Schermbecker Schützenvereine nehmen die Fähnchenschützen die Rolle einer „verrückten Truppe“ ein, wie es der ehemalige Präsi Andreas Heuwing einmal beschrieben hat. Der Jubiläumsverein wurde im Jahre 1982 gegründet, weil sich die Lieblingsnachbargilde, wie die Kilianschützengilde Altschermbeck liebevoll schmeichelnd von den Fähnchenschützen bezeichnet wird, eine tragische und moralische Entgleisung leisteten.
„Bei der Jahreshauptversammlung der Kilianschützengilde Altschermbeck wurde beschlossen, die auf mindestens 100 Jahre zurückblickend traditionellen Schützenfähnchen gegen platt gehauene Plastiken, sogenannte Plaketten, zu ersetzen. Dieser Wehen auslösende Moment wurde somit zur Geburtsstunde unseres Heimatfestes“, berichtet Andreas Schulze über den Gründungsanlass.
Doppelter Jubel, Tränen, Kabelbinder: Fotos vom Schützenfest der Kilian Schützengilde Schermbeck