Messeranschläge, Amokfahrten in Menschenmengen und die Frage nach mehr Sicherheit: Öffentliche Veranstaltungen wurden in der Vergangenheit immer wieder Ziel von Anschlägen, darauf ausgerichtet, möglichst viel menschlichen Schaden anzurichten.
Die Polizei NRW reagierte mit verschärften Sicherheitsvorgaben bei Festumzügen – Dorsten wartet mit „Gefahrenräumen“ und neuem Sicherheitskonzept auf. Aber wie sieht die Lage in Schermbeck aus? Der stellvertretende Bürgermeister Gerd Abelt klärt auf.
Auch in Schermbeck wird groß unter freiem Himmel gefeiert. Schermbeck karibisch, Bankgeflüster und die Kilian-Schützenfeste stehen unter anderem in diesem Jahr auf dem Veranstaltungsprogramm der Gemeinde.
Gerd Abelt gibt aber eine Entwarnung: „Informationen zu einer konkreten Gefährdungslage liegen für Schermbeck aktuell nicht vor.“
Abstrakte Gefahren – Terror
Die Gemeinde habe sich an die Kreispolizeibehörde Wesel gewandt, um nähere Erkenntnisse zur aktuellen Sicherheitslage in Schermbeck zu erhalten. „Abstrakte Gefahren, wie die allgemeine Gefahr von terroristischen Angriffen, müssen natürlich berücksichtigt werden“, erklärt Abelt weiter. Diese seien allerdings nicht „veranstaltungsspezifisch“.
Alle beim Ordnungsamt gemeldeten Veranstaltungen würden von der Gemeinde vorher geprüft. Für jedes Event wird eine Einschätzung für potenzielle Gefahren vorgenommen. „Auch der Kreis Wesel als zuständige Straßenverkehrsbehörde für Straßensperrungen prüft dort eingehende Anträge in eigener Zuständigkeit“, so der stellvertretende Bürgermeister.
Von der Gefährdungseinschätzung des Ordnungsamtes sei abhängig, ob Sicherheitskonzepte vorgelegt oder andere Auflagen vom Veranstalter zu erfüllen sind. Sollten Sicherheitskonzepte vorgelegt werden müssen, würden diese dann im weiteren Verlauf mit den Behörden wie der Kreispolizei abgestimmt und bewertet werden.
Aktuell stehe die Gemeinde Schermbeck im engen Austausch mit den Veranstaltenden vom „Bankgeflüster“ und von „Schermbeck karibisch“, erklärt Abelt. Um das Risiko von Amokfahrten in Menschenmengen zu minimieren, wurde den Veranstaltern im Vorfeld auferlegt, die Hauptzugänge zum Veranstaltungsbereich durch mobile Sperren abzusichern.
Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen
Mit Blick auf die großen Schützenfeste in diesem Jahr seien bereits entsprechende Termine vorgesehen, um sich über die Sicherheitsrisiken auszutauschen und entsprechende Maßnahmen abzustimmen. Allerdings sei auch zu bedenken, dass es eine allumfassende Sicherheit bei Veranstaltungen nie gab und auch nie geben wird.
Trotzdem oder gerade deswegen sei die Gemeinde Schermbeck bemüht, jede Veranstaltung mit Augenmaß zu betrachten und verhältnismäßige Maßnahmen einzufordern. Nur so könne „eine gute Balance zwischen dem berechtigten Anspruch auf Sicherheit und den Risiken eines Lebens in Freiheit gefunden werden“.