Ehemalige Gaststätte „Schult am Kamp“ wird abgerissen Baurecht ließ nur eine teure Alternative

Baurecht wird ehemaliger Gaststätte „Schult am Kamp“ zum Verhängnis
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Ein Haufen Bauschutt, ein Bagger und viele Erinnerungen: Wer in den letzten Tagen an der Kirchstraße 59 in Schermbeck-Gahlen vorbeigefahren ist, hat sich vielleicht gewundert. Erst fehlte ein Dach und dann ein ganzes Haus.

Der Grund? Das Gebäude der ehemaligen Gaststätte „Schult auf dem Kamp“ wird derzeit abgerissen, wie Miteigentümerin Johanna Brunnberg (geb. Beyhoff) im Gespräch mit der Redaktion erzählt.

Seit 2017 ist das Gebäude im Besitz der Familie Beyhoff. Die ehemalige Gaststätte „Schult am Kamp“ sei in den vergangenen Jahren als Büro genutzt worden für den eigenen Bildergroßhandel. Auch das Gebäude nebenan, der ehemalige Festsaal der Gaststätte, gehört der Familie und wird gewerblich genutzt.

Archivbild in schwarz-weiß von der Gaststätte "Schult am Kamp" in Schermbeck-Gahlen.
So sah das Gebäude früher aus, als noch die Gaststätte Schult am Kamp in Betrieb war. © Scheffler (Archiv)

Das abgerissene Haus stand zuletzt leer. Die Büros seien im Vorfeld schon in das Gebäude nebenan verlegt worden, erklärt Brunnberg. „Im Zeitalter von Home-Office brauchten wir einfach weniger Arbeitsplätze.“

Aus energetischen Gründen sei es deshalb günstiger gewesen, in der Fertigungshalle noch zwei Räume zu heizen anstatt ein ganzes Gebäude.

Es scheiterte an Zentimetern

Der Abriss sei eine Folge baurechtlicher Vorgaben, so Brunnberg. „Wir haben eine Nutzungsänderung für die benachbarte Scheune beantragt.“ Dadurch gelte das aktuelle Baurecht und am Ende scheiterte es an Zentimetern.

Da das Gebäude zu nah an der Scheune stand, hätten entweder teure Brandschutzmaßnahmen ergriffen werden oder das Gebäude vollkommen abgerissen werden müssen.

Ein Bagger reißt das noch halb-stehende Haus an der Kirchstraße 59 in Schermbeck-Gahlen weiter ab.
Das ehemalige Gebäude der Gaststätte Schult am Kamp wird endgültig abgerissen. © privat

„Ein breiter Betonklotz hätte als Brandschutzmauer vor die Scheune gebaut werden können, das war für uns aber keine Option“, erzählt Brunnberg. Neue Baupläne für die bald freistehende Fläche gebe es nicht.