Oktoberfest in Schermbeck Ein Schlag reichte für den Fassanstich im Festzelt

Oktoberfest: Ein Schlag reichte für den Fassanstich im Festzelt
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Während am Samstagvormittag das 189. Oktoberfest auf der Münchener Theresienwiese eröffnet wurde, mussten die Schermbecker noch bis zum Abend warten, um Bayerns größten Exportschlager selbst auf dem Festplatz am Rathaus miterleben zu können.

„Wir sind zufrieden“, bewertete Markus Hindricksen, der Präsident der Kilian-Schützengilde Schermbeck, die Resonanz der Bevölkerung. Zwar kamen nicht, wie in den ersten Jahren nach 2010, mehr als 1.000 Gäste, aber nach den corona-bedingten Festausfällen und den zu geringen Anmeldungen im vergangenen Jahr hatten sich im Vorfeld 534 Freunde des bajuwarischen Festes Karten besorgt.

Die Gäste beim Oktoberfest der Kilian-Schützengilde waren in Feierstimmung.
Die Gäste beim Oktoberfest der Kilian-Schützengilde waren in Feierstimmung. © Julian Schäpertöns

So konnten die Kilianer ein passendes Zelt bestellen. Zudem verzichteten sie auf die bisherige Band und engagierten die preiswertere Band „Musica é“, die schon beim letzten Schermbecker Schützenfest für großartige Stimmung gesorgt hatte.

Die Kilianer lieferten mit ihrem Oktoberfest erneut den Beweis, dass man auch ohne eine Reise in den Süden Deutschlands ein zünftiges Volksfest feiern kann, dabei für einen ganzen Maßkrug voll Bier deutlich weniger Geld auf den Tisch legen musste.

Die Bewirtung übernahm erstmals der Festwirt Frederik Bach aus Borken. Zur Minimierung der Kosten trug auch bei, dass man auf den in früheren Jahren üblichen Auftakt durch die Schermbecker „Pils’n’Buam“ verzichtete.

Typisch bayrische Outfits

Zum angesetzten Festbeginn sah es so aus, als würde in diesem Jahr ein Teil der Sitzplätze frei bleiben. Erst nach über einer Stunde füllten sich die Lücken, sodass man mit den Nachbarn auf Tuchfühlung kam.

Das war die Voraussetzung für jene bajuwarische Grundstimmung, die man von früheren Jahren kannte.

Der größte Teil der Besucher erschien im typisch bayerischen Outfit. Für Männer war die krachlederne Hose geradezu ein Muss. Viele trugen Lederhosen mit Hosenträgern, Kniebundstrümpfe und ein kariertes Hemd, oftmals in einer zum Dirndl der Partnerin passenden Farbe. Einige erinnerten mit ihren Zipfelmützen aus Filz an das Aussehen von Sennern auf der Alm.

Die Damen wetteiferten mit klassischen Trachten oder farbigen Sexy-Minidirndls um die anerkennenden Blicke der „Buben“. Manche hatten sich mit einem speziellen Wies'n-Haarschnitt aufstylen lassen.

Die Band „Musica é“ übernahm die Rolle der Stimmungsmacher mit Liedern, wie man sie aus Bayern, Böhmen, Mähren und Slowenien kennt. Walzer, wie das „Kufstein-Lied“, „In München steht ein Hofbräuhaus“, die „Rauschende Birke“ und „Mariechen“ waren so recht nach dem Geschmack des Publikums, das schon bald - immer lauter werdend - mitsang und die Nachbarn am Tisch zu schunkelnden Einheiten zusammenfügte. Bisweilen sah es so aus, als sei beim gemeinsamen Schunkeln der Start für eine mehr oder weniger dauerhafte Romanze ins Rollen gekommen.

Bürgermeister Mike Rexforth, der den Anzug gegen eine Lederhose eingetauscht hatte, hatte auch in diesem Jahr den Anstich des auf der Bühne stehenden Bierfasses übernommen. Ein einziger Schlag genügte, um das Bier fließen zu lassen. Ein kurzer Nachschlag trug dazu bei, dass das Bier etwas schneller lief. Die ersten Maßkrüge mit frischem Bier gönnten sich der Bürgermeister, Kilian-Präsident Markus Hindricksen, das Schermbecker Königspaar Philipp Nuyken/Laura Hahs und das Altschermbecker Königspaar Florian Weßel/Kathrin Felisiak.

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