
© Berthold Fehmer
Neues Baugebiet an der Erler Straße mit rund 80 Wohneinheiten
Baugebiet Spechort
Ein erstes Konzept für das Baugebiet Spechort an der Erler Straße legt Planer Carsten Lang vor. 80 Wohneinheiten sind darin vorgesehen, doch einige Änderungen sind noch nötig.
60 Grundstücke zeigte das Konzept, das Carsten Lang dem Planungsausschuss am Donnerstag vorlegte. 22 Einzelhäuser, 24 Doppelhaushälften, zehn Reihenhäuser und vier Mehrfamilienhäuser mit je sechs Wohneinheiten entstehen. „Eine gesunde Mischung“, so Lang, bei der die Mehrfamilienhäuser in der Mitte des Gebiets zu finden sind.
Die Erschließung solle mögliche Erweiterungen des Baugebiets nach Westen und Norden vorsehen. Es sei wichtig, dass man diese Möglichkeit von Anfang an „klar benennt“, so Lang, da sich aus Erfahrung „die Begeisterung der frisch Eingezogenen in Grenzen hält, wenn es an die Erweiterung geht“. Man solle gar nicht erst eine andere Erwartungshaltung entstehen lassen.
Der Planer vom Büro WoltersPartner aus Coesfeld konnte schon die Ergebnisse des Lärmgutachtens präsentieren. Entlang der Erler Straße, eine Landesstraße, gibt es einen Streifen, der vom Straßen- und Gewerbelärm betroffen sei. Eine Schallschutzwand oder einen Wall empfiehlt Lang dennoch nicht - stattdessen passiven Schallschutz, etwa Schallschutzfenster. Auch könne man noch über die Gebäudestellung sprechen - ob man beispielsweise den Garten hinter den Häusern plane.
Vorgaben zum Klimaschutz
Diskutiert wurde im Ausschuss, welche Vorgaben man im Baugebiet bezüglich des Klimaschutzes machen soll. Dachbegrünung, Pflanzvorgaben, Verbot von Schottergärten, Schutz vor Starkregen, ein eigenes Energiekonzept, ein Mobilitätskonzept - Günther Beck sagte, dass es angesichts von vielen Zuschüssen durchaus nicht viel teurer sein müsse, einem Klimaschutzsiedlungs-Konzept zu folgen. „Dann gibt es die Autarkie zur Rente dazu.“ Uwe Karla (CDU) warnte hingegen davor, „das Rad nicht zu groß zu drehen“.
Die Fraktionen wollen den Entwurf nun besprechen und ihre Anregungen an die Gemeinde weitergeben. Daraus soll dann bis zur nächsten Sitzung ein Bebauungsplan-Entwurf gestaltet werden. Fraglich ist etwa, ob die bislang eingezeichneten Parkplätze ausreichen und ob das Baugebiet nur eine Zufahrt haben soll - das sei aus Sicht der Feuerwehr, so Jürgen Trick (Grüne), wohl nicht genug.
„Schießscharten“ als Gärten
Michael Fastring (SPD) fragte, ob die Gärten groß genug seien. „Schießscharten“ nannte er die bisherige Planung. Wenn man Familien nach Schermbeck locken wolle, wollten die sicherlich ein bisschen Platz haben. Geplant seien die Grundstücke derzeit mit rund 400 bis 500 Quadratmetern, so Lang, der diese Überlegung sehr gut nachvollziehen konnte. Andererseits seien die Flächen knapp. Ob man ein Baugebiet mit großen Grundstücken in der heutigen Zeit noch anlegen könne, sei eine Abwägungssache.
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.
