Health4Ukraine bringt kranke Flüchtlinge aus dem Krieg nach Deutschland

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Health4Ukraine bringt kranke Flüchtlinge aus dem Krieg nach Deutschland

rnUkraine-Krieg

Der Krieg in der Ukraine verursacht unvorstellbares Leid, macht Menschen über Nacht heimatlos und zu Flüchtlingen - ganz besonders tragisch bei Krankheit. Hier hilft jetzt ein Schermbecker.

Schermbeck

, 03.03.2022, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Krieg in der Ukraine zwingt viele Menschen, ihre Heimat zu verlassen. Was als gesunder Mensch schon mit unvorstellbaren Ängsten, unzähligen Fragen und Unsicherheiten verbunden ist, gilt erst recht im Falle von Krankheit und Pflegebedürftigkeit.

Björn Zeien, der in Dorsten-Rhade aufwuchs und mit seiner Firma „Health-h“ vor Kurzem nach Schermbeck gezogen ist, möchte da helfen. Innerhalb kürzester Zeit hat sich der gut vernetzte Experte für digitale Gesundheitsangebote mit seinen Partnern Christine Vogler und Sascha Platen zusammengetan und die private Initiative „Health4Ukraine“ (zu Deutsch: Gesundheit für die Ukraine) auf die Beine gestellt.

Aufgrund ihrer der Pflege sehr nahestehenden Berufe stehen die drei in engem Kontakt mit der ukrainischen Botschaft und Pflegeheimen - zweisprachige Kontaktpersonen inklusive. Neben Health-h tritt der Deutsche Pflegerat als Unterstützer auf, als dessen Präsidentin Christine Vogler agiert.

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Spezialtransporte für pflegebedürftige Flüchtlinge

„Wir organisieren Spezialtransporte von mobilitätseingeschränkten Personen, Pflegebedürftigen und deren Angehörigen“, sagt Björn Zeien. Betroffene und Angehörige können so aus dem gefährlichen Kriegsgebiet in sichere Verhältnisse im gesamten Bundesgebiet vermittelt werden.

Innerhalb von nur 30 Stunden hatten Zeien und Kollegen schon mehr als 100 Pflegeplätze gefunden. „Die Resonanz und Hilfsbereitschaft ist gigantisch“, freut sich der Neu-Schermbecker.

Hilfe von Profis und Privat gebraucht

Die vielen Schicksale wie die eines halbseitig gelähmten Kindes berühren den engagierten Unternehmer. Die Not der Menschen aller Altersklassen sei groß, weshalb er alle fachspezifischen Einrichtungen bittet, umgehend freie Kapazitäten an die ukrainische Botschaft und seine Organisation zu melden. Auch private Hilfs- und Unterkunftsangebote sind herzlich willkommen und können über die Website kommuniziert werden.

Die Kosten trägt die Initiative

„Wir wollen privat, unkompliziert und schnell helfen und übernehmen mit weiteren Unterstützern sämtliche entstehenden Kosten“, so Hilfskoordinator Björn Zeien. Schon jetzt ist er beeindruckt, wie viel Hilfsbereitschaft ihm begegnet - auch ehrenamtlich. „Viele Pflegekräfte möchten sich in ihrer Freizeit um die Flüchtlinge kümmern“, staunt er, der seine Plattform nun vor allem auch in seiner neuen, alten Heimat bekannt machen möchte.


„Wir freuen uns sehr über regionalen Zulauf“, sagt der viel herumgekommene Unternehmer, der sich nach seiner letzten beruflichen Station in München aus Liebe zur Heimatregion bewusst für den Standort Schermbeck entschieden hat.