Nach der Erstkommunion ist vor der Goldkommunion. Nachdem am vergangenen Wochenende die diesjährigen Erstkommunionkinder im Zentrum der Gottesdienste standen, kamen am Sonntag (23. April) die ehemaligen Erstkommunionkinder der Jahrgänge August 1963 bis Juli 1964 zusammen, um in der Schermbecker St. Ludgerus-Kirche in einer von Pastor Xavier Muppala und Diakon Karl Haßlinghaus zelebrierten Messe das Fest ihrer Goldenen Kommunion zu feiern.
In teilweise detektivischer Kleinarbeit und unter Zuhilfenahme der Taufregister der St. Ludgerus-Gemeinde hatte das Organisationsteam, bestehend aus Sandra Sporkmann, Annette Diekhoff und Maria Heuwing 53 Frauen und Männer ausfindig machen können, die vor nunmehr 50 Jahren ihre Erstkommunionfeier begangen hatten. 25 von ihnen kamen nun zur Goldkommunionfeier nach Schermbeck – sogar aus Berlin. Da konnten viele Erinnerungen ausgetauscht werden. Wie war das damals bei der Erstkommunionvorbereitung? Was bekam man geschenkt? Und wie ist es den einzelnen seitdem ergangen?
Die weiteste Anreise hatte Ursula Paus (-Ostrop), die in Berlin wohnt. Sie und die anderen Goldkommunion-Jubilare hatten eine Menge zu erzählen. Zum Beispiel Annette Haddick (-Scholtholt): Sie bewahrt die Uhr, die sie von ihrem Patenonkel Felix erhielt, noch heute auf. Und das große Holzkreuz, das Doris Fröhner-Soppe von ihren Großeltern und der Patentante erhielt, überstand die vergangenen fünf Jahrzehnte ebenfalls.
Gefeiert haben die Kommunionkinder damals im Familienkreis. In manchen Haushalten wurden die Nachbarn am nächsten Tag zum Kaffeetrinken eingeladen. Kreuze und Taschentücher waren ebenso typische Geschenke wie Sammeltassen, Rosenkränze, Hortensien, Uhren, Manschettenknöpfe oder ein Fahrrad.
Typische Beichten
Die Kommunion fand 1973 in der Ludgeruskirche statt. Zuvor mussten die Erstkommunionkinder beichten. „Ich habe heimlich Süßigkeiten aus dem Schrank genommen“, „Ich habe meine Schwester mächtig geärgert“ oder „Ich habe der Katze am Schwanz gezogen“ waren typische Beispiele für das gebeichtete Sündenregister.
In seiner Predigt erinnerte Pastor Muppala an die Zeit der ersten Kommunion, an „noch sehr armselige Zeiten, aber man war froh, dass es aufwärts ging“. Und vor allem: der Glaube wurde hochgehalten und man ging ganz selbstverständlich in die Kirche. Muppala wünschte den Jubilaren, „dass ihr nach all diesen Jahren den Geschmack am eucharistischen Gottesbrot nicht vergesst“.
Ausführliches Dankgebet
In seinem ausführlichen Dankgebet stellte Christoph Marienbohm rückschauend fest: „Unser Glaube hat sich gewandelt und lebt doch von derselben Kraftquelle, die uns damals im Zeichen des Brotes eröffnet wurde. Für sein verborgenes Weggeleit danken wir dir. Aber auch das, was uns traurig macht, tragen wir mit in dieser Feier. Blicke auf die Verstorbenen unserer Jahrgänge, die du zu dir gerufen hast.“