Überall auf dem Boden – noch weit vom Tatort entfernt – lagen am Morgen nach den Explosionen Glasscherben. In der Volksbank-Filiale an der Straße „Kerkerfeld“ klaffte ein riesiges Loch. Bereits die Bilder ließen erahnen, wie heftig die Detonationen gewesen sein mussten.
Gegen 1.44 Uhr am Mittwoch (15. Februar) meldeten aufgeschreckte Anwohner in Schermbeck die zwei Explosionen. Sogar in Dorsten sollen sie zu hören gewesen sein. In einer Dorstener Facebook-Gruppe jedenfalls fragten mehrere Dorstener, woher der Knall käme.
Vom Lärm aufgeschreckt schalteten die Schermbecker Anwohner die Polizei ein. Einige machten Videoaufnahmen. Auf einer ist zu sehen, wie die Täter flüchteten.
Wie Zeugen der Polizei berichten konnten, stiegen am Tatort zwei unbekannte Personen in eine wartende dunkle Limousine ein. Mit hoher Geschwindigkeit bretterten sie in Richtung Bundesstraße 58. Die Fahndung nach dem Auto läuft. Am Mittwoch blieb die Suche allerdings erfolglos.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen. Die Polizei bittet mögliche Zeugen, sich bei ihr unter Tel. (0281) 1070 zu melden.
Bankräuber ohne Erfolg
Erfolglos blieb allerdings auch der Versuch der Bankräuber, Geld zu stehlen. Wie Polizeisprecher Björn Haubrok im Laufe des Mittwochnachmittages mitteilen konnte, wurde kein Geld erbeutet. Ebenfalls erfreuliche Nachrichten hatte er für die Bewohner des Gebäudes.
Über der Bankfiliale wohnt ein Schermbecker. Er blieb trotz der heftigen Explosion glücklicherweise unverletzt und konnte seine Wohnung nach dem Vorfall verlassen. Die könnte er nun wieder betreten, sagte Haubrok. „Die Statiker konnten mitteilen, dass das Haus nicht einsturzgefährdet ist“, erklärte er.
Die Volksbank-Filiale darunter ist allerdings völlig zerstört. Norbert Scholtholt, Vorstand der Volksbank Schermbeck, war noch in der Nacht vor Ort. Eine Kollegin, die in der Nähe wohnt, hatte die Sprengung gehört und den Vorstand kontaktiert. Für ihn war es dementsprechend eine kurze Nacht. „Glücklicherweise ist aber niemand verletzt worden. Das ist das wichtigste“, sagte er.
Nächste Filiale nicht weit weg
Und Wolfgang Lensing von der Volksbank in Schermbeck erklärte, was die Sprengung für die Schermbecker bedeute: „Primär trifft es unsere Kunden, die diese Filiale benutzen, um ihre Bankgeschäfte zu erledigen. Das Gute ist, wir haben die nächste Filiale in erreichbarer Nähe.“ Der Hauptstandort an der Mittelstraße ist nur wenige hundert Meter entfernt.
Wie es mit der Filiale am „Kerkerfeld“ nun weitergeht und wie lange sie gesperrt sein wird, könne er noch nicht beantworten. Erste Arbeiten sollten aber bereits im Laufe des Mittwochs stattfinden: Handwerker sollten die Außenfassade sichern.
Bereits im April 2020 hatten Unbekannte versucht, einen Geldautomaten der Volksbank in Schermbeck zu sprengen – damals war allerdings die Hauptstelle an der Mittelstraße betroffen. Der Schaden am Gebäude hielt sich da allerdings im Vergleich zur aktuellen Sprengung in Grenzen.
Ein Video und Bilder von den Schäden finden Sie auf dorstenerzeitung.de






Volksbank-Geldautomat gesprengt: Live-Interview - So war die Lage am Vormittag in Schermbeck
Zwei heftige Explosionen schrecken Anwohner auf: Geldautomat in Schermbeck gesprengt
Bankautomat in Schermbeck gesprengt: Die Flucht der Täter im Video