
© Jochen Tack/Polizei (Symbolbild)
Geldautomat sollte gesprengt werden - Täter flüchten in silbernem Auto
Volksbank
Einen großen Schrecken hat ein lauter Knall in der Nacht zu Sonntag den Anwohnern der Mittelstraße beschert. Dort wollten Täter einen Geldautomaten der Volksbank sprengen.
Kurz vor 3 Uhr wurde die Polizei laut Aussage eines Beamten der Weseler Kreisleitstelle alarmiert. Es habe „eine versuchte Automaten-Sprengung“ gegeben, konnte der Mitarbeiter am Morgen auf Nachfrage bestätigen. Weitere Informationen lägen noch nicht vor: „Die Ermittlungen laufen.“
Der Knall weckte die Anwohner in der Nähe: einer Anwohnerin gelang es sogar ein Video zu filmen, das das flüchtende Auto der Täter zeigen soll. Wie die Polizei am Mittag mitteilte, flüchteten die Täter in einem silbernen Auto, „besetzt mit mehreren vermummten Personen“.
Täter flüchteten vermutlich über die A 3 in Richtung Niederlande
Das Auto habe sich fluchtartig von dem Geldinstitut in Richtung Dorsten entfernt, so die Polizei. „Die unbekannten Täter flüchteten vermutlich über die Autobahn 3 in Fahrtrichtung Niederlange.“ Sachdienliche Hinweise erbittet die Polizei in Dinslaken unter der Tel. (02064) 6220 oder (0281) 1070.
Die Feuerwehr wurde laut Sprecherin Ellen Großblotekamp durch die Polizei gegen 3.11 Uhr alarmiert. Der Löschzug Schermbeck rückte daraufhin aus. Als die Feuerwehrleute eintrafen, war der Vorraum der Bank verraucht. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr gingen unter Atemschutz mit einem Gasmessgerät vor. Für den Brandschutz wurde ein C-Rohr in Bereitschaft gelegt, falls es doch noch zu einem Feuer kommen sollte. Der Bereich der Geldautomaten wurde durch die Feuerwehrkräfte kontrolliert – gefährliche Gase oder Feuer wurden nicht festgestellt.
„Es war ein großer Schreck“
„Es war ein großer Schreck in der Morgenstunde“, sagt Wolfgang Lensing von der Volksbank am nächsten Morgen. Und: „Die Nachbarn haben aufgepasst.“ Aus ermittlungstaktischen Gründen, das habe die Polizei nahe gelegt, durfte Lensing nicht ins Detail gehen. Dass nichts gestohlen wurde, hatte der Polizeisprecher durch den Terminus „versuchte Automaten-Sprengung“ indirekt zugegeben. „Es hat nicht funktioniert“, sagte Lensing zum Diebstahl-Versuch.

Mit einer Plane verdeckt wurde der gesprengte Automat. © Wolfgang Lensing
Betroffen sei der Geldautomat direkt am Fenster gewesen. „Rechts und links am Automaten sind zwei Leuchtstoffröhren - die funktionieren noch“, so Lensing zum Ausmaß des Schadens. Das Fenster daneben „hat einen leichten Schlag“, so Lensing - eine Fensterbaufirma sei bereits „im Anmarsch“. Vermutlich werde das Fenster nun provisorisch „verbrettert“.

Um das Fenster, das bei der Sprengung in der Volksbank beschädigt wurde, kümmerte sich am Sonntagmorgen eine Fensterbaufirma. © Guido Bludau
„Die Schäden am Gebäude scheinen sich in Grenzen zu halten“
„Das Wichtigste ist: Es ist keinem was passiert“, sagt Lensing: „Und auch die Schäden am Gebäude scheinen sich in Grenzen zu halten.“ Das, so Lensing aus der Erfahrung, die andere Banken bereits mit solchen Automaten-Sprengungen gemacht haben, sei nicht selbstverständlich. „Im Vergleich zu anderen ist relativ wenig kaputt gegangen.“
Wichtig für die Kunden: Die Hauptstelle an der Mittelstraße wurde für den Sonntag gesperrt und soll am Montag wieder öffnen. „Gleich geht die Putzkolonne hier durch“, so Lensing: „Morgen sieht man davon wahrscheinlich fast nichts mehr.“ Dann sei die Hauptstelle wie gewohnt geöffnet.

Aufgrund der Sprengung ist die Hauptstelle der Schermbecker Volksbank erst am Montag wieder geöffnet. © Guido Bludau
Kunden sollen andere Geldautomaten nutzen
Die Kunden wurden gebeten, am Sonntag die anderen Geldautomaten und SB-Geräte der Volksbank in Schermbeck zu nutzen: am Kerkerfeld, an der Weseler Straße oder in der Gahlener Filiale.
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.
