Gut zehn Monate ist es inzwischen her, dass die blaue Containeranlage an der Kirchstraße in Schermbeck-Gahlen aufgebaut und der Öffentlichkeit vorgestellt und damit theoretisch für die Unterbringung von Flüchtlingen bezugsfertig gemacht wurde. Doch seitdem war und blieb die Einrichtung verwaist. Doch schon bald werden die ersten Bewohner dort einziehen.
Wie die Schermbecker Gemeindeverwaltung in einer Pressemitteilung erklärt, soll mit der „Belegung des Container-Standorts zeitnah begonnen werden“. Ellen Weber, im Rathaus zuständige Fachbereichsleiterin, konkretisierte auf unsere Anfrage, dass wohl innerhalb „der kommenden zwei Wochen“ mit den Umzügen begonnen wird. Die Wohnanlage in Gahlen wird „zunächst mit 20 Personen“ an den Start gehen, so Ellen Weber.
Aus welchen Herkunftsländern die Flüchtlinge stammen werden, ist noch nicht ganz klar. Die Gemeinde stellt gerade erst zusammen, welche Familien und Personen dort einziehen werden. Alle geplanten neuen Bewohner seien übrigens derzeit bereits in anderen Unterkünften der Gemeinde untergebracht, es werden also keine der Gemeinde neu zugewiesenen Menschen dort einziehen.

Der Containerstandort an der Kirchstraße war errichtet worden, weil durch die anhaltenden Zuweisungen durch die Bezirksregierung die Gemeinde Schermbeck verpflichtet war, auf ihrem Gebiet Flüchtlinge unterzubringen. „Bis jetzt war es der Gemeindeverwaltung gelungen, dies so zu koordinieren, dass der Containerstandort in Gahlen noch nicht bezogen werden musste“, heißt es in der Pressemitteilung.
„Dies hatte den Vorteil, dass sowohl entstehende Kosten durch die Inbetriebnahme der Unterkunft als auch der entstehende Betreuungsaufwand eingespart werden konnten.“ Nach Angaben von Ellen Weber ist in Schermbeck der Caritasverband für die Flüchtlingsbetreuung zuständig. Mittlerweile seien die anderen Schermbecker Unterkünfte jedoch ausgelastet.
Ursprünglich war geplant, dass die ersten Flüchtlinge schon Mitte Juni 2024 einziehen sollten. Doch der Bezugstermin verzögerte sich Monat um Monat. „Ursächlich hierfür sind in erster Linie Wegzüge von Flüchtlingen in andere Kommunen, sodass die vorhandenen Unterbringungskapazitäten noch ausreichend sind“, hieß vonseiten der Gemeinde.
Platz für 120 Menschen
Im Herbst 2024 lebten 632 Flüchtlinge in Schermbeck, aber schon damals war abzusehen, dass die Kapazität ohne den Bezug der Container-Anlage bereits in den Wintermonaten erschöpft sein könnte. Nun ist der Fall eingetreten. In der Gahlener Unterkunft an der Kirchstraße können bis zu 120 Menschen Platz finden.