
Ein neues Logistikzentrum soll auf der Fläche des ehemaligen Idunahall-Dachziegelwerks an der Maassenstraße entstehen. Gerd Abelt, Marc Riegel, Investor Frank Rottbeck, Stephan Stender und Bürgermeister Mike Rexforth (v.l.) erläuterten die Pläne. © Berthold Fehmer
Frank Rottbeck will ein Logistikzentrum in Schermbeck bauen
Logistikzentrum
Ein neues Logistikzentrum soll in den nächsten zwei Jahren an der Maassenstraße in Schermbeck entstehen. Investor Frank Rottbeck will dort mehr als 20 Millionen Euro investieren.
Der 50-jährige Unternehmer Frank Rottbeck von der „Rottbeck Spedition“ betreibt im Ruhrgebiet neun Standorte mit Hauptsitz in Bottrop. Noch, muss man dazu sagen, denn Rottbeck will die Firmenzentrale nach Schermbeck verlegen auf die Fläche des ehemaligen Idunahall-Dachziegelwerks. Rund 200 Arbeitsplätze sollen dort entstehen.

Frank Rottbeck will einen Teil der Gebäude umbauen, etwa die vorhandene Schmiede zu einem Schulungs- und Kongresszentrum. © Berthold Fehmer
Von Stephan Stender und Marc Riegel hat er das 58.449 große Grundstück bereits gekauft. Den Tipp für die Fläche habe ihm ein befreundeter Landwirt gegeben, der eine Parzelle in der Nähe bewirtschaftet.
Gewohnter Anblick soll erhalten bleiben
Erste Arbeiten haben in der ehemaligen Schmiede bereits begonnen, die zu einem Schulungs- und Kongresszentrum ausgebaut werden soll. Den Altbestand der Gebäude an der Maassen- und Alten Poststraße will Rottbeck erhalten, sodass von den Straßen „der gewohnte Anblick erhalten bleibt“.
Ehemalige Produktionshallen sollen abgerissen werden und Platz für etwa 20.000 bis 30.000 Quadratmeter große Lagerhallen schaffen. Mit Photovoltaik-Flächen auf den Dächern und einer Versickerung des Regenwassers auf dem Gelände.

Rund 20.000 bis 30.000 Quadratmeter Fläche soll auf dem Gelände an der Maassenstraße neu bebaut werden. Vorher müssen einige Gebäude abgerissen werden. © Berthold Fehmer
Im neuen Logistik- und Distributionszentrum sollen möglichst ab 2024 Container von den Häfen Wesel und Duisburg angeliefert werden. Man arbeite für Webshops, darunter auch einige große Kunden, deren Namen Rottbeck allerdings nicht verrät. Küchengeräte, Kleidung, Gartengeräte, Reisekoffer und vieles mehr werden in Schermbeck dann entgegengenommen und überprüft.
Rund 200 Arbeitsplätze
Falls es Beschädigungen gibt, sollen Mitarbeiter diese nach Möglichkeit reparieren, manches müsse auch neu verpackt oder zusammengestellt werden, sagt Rottbeck. So erkläre sich die hohe Zahl von Arbeitsplätzen. Bürgermeister Mike Rexforth freut sich nicht nur über die entstehenden Arbeitsplätze, sondern auch die Verlegung des Firmensitzes. Stichwort: Gewerbesteuer.
Wenn die Waren Schermbeck wieder verlassen, kommen Paketdienstleister wie DHL oder DPD ins Spiel. An- und Abfahrt werden über die Alte Poststraße realisiert, wobei mittelfristig auch eine Anbindung an die Maassenstraße geplant ist. „Das ist aber nicht so einfach“, sagt Rexforth über das Genehmigungsverfahren.
Wie viel Verkehr entsteht zusätzlich in Schermbeck durch das Logistikzentrum? Rottbeck rechnet mit zwei bis drei Lkw pro Stunde. Stephan Stender weist darauf hin, dass es auch andere Angebote von Investoren gegeben hätte. Dann hätten es bis zu 200 Lkw pro Stunde bei zehn Arbeitsplätzen werden können. Das sei für Schermbeck aber „nicht verträglich“, so Stender.
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.
