Fracking-Diskussion flammt auf Wie positioniert sich die CDU in Schermbeck und Raesfeld?

Fracking: Wie positioniert sich die CDU in Schermbeck und Raesfeld?
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Fracking ist in Deutschland umstritten. Lange Zeit galt die Möglichkeit, Erdgas auf diese Art im Land zu gewinnen, für viele als unvorstellbar. Auch in Schermbeck und Raesfeld, wo Vorkommen unter der Erde vermutet werden, lehnten Politiker und Bürger das Thema jahrelang vehement ab. Doch angesichts der Energiekrise fordern einige Politiker, das Verbot aufzuheben.

So wie CDU-Chef Friedrich Merz. Er fordert eine Diskussion über Fracking in Deutschland. Man werde noch längere Zeit Energie aus Atom, Kohle und Gas benötigen, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Wir müssen uns schon die Frage gefallen lassen, warum wir teures Flüssiggas importieren und eigene Vorkommen nicht nutzen.“ Mit den eigenen Vorkommen meint Merz durch Fracking gefördertes Erdgas.

Beim Fracking werden unter hohem Druck Flüssigkeiten (mit Chemikalien) in tiefe Gesteinsschichten gepumpt, um die Durchlässigkeit zu erhöhen und Erdgas zu gewinnen. Dies wurde gesellschaftlich kontrovers diskutiert, da die Umweltrisiken des Verfahrens in den USA zu beobachten sind. Seit 2017 ist Fracking in Deutschland generell verboten.

Wie sehen die CDU Schermbeck und Raesfeld die von ihrem Chef angestoßene Diskussion? Noch vor einigen Jahren positionierten sie sich vehement gegen Fracking. Wie stehen sie heute dazu?

Das sagt die CDU Raesfeld

Trotz des Fracking-Verbotes gab es bis 2020 Aufsuchungserlaubnisse in Raesfeld. Obwohl sich die Gemeinde gewehrt hat, wurden diese nicht aufgehoben. Erst 2020 war die letzte Aufsuchungserlaubnis abgelaufen. „Damit ist das Thema Fracking bis auf Weiteres gestorben“, sagte der damalige Erste Beigeordnete und heutige Raesfelder Bürgermeister Martin Tesing damals.

Für die CDU Raesfeld soll es dabei bleiben. „Wir bleiben dabei, was wir 2014 beschlossen haben“, sagt Bernhard Bölker, CDU-Fraktionssprecher im Gemeinderat in Raesfeld. Das bedeutet: kein Fracking in Raesfeld. „In unserer Ecke wird viel Trinkwasser gewonnen“, erklärt er. Das Risiko, die Qualität des Trinkwassers zu gefährden, werde man nicht eingehen wollen.

Das sagt die CDU Schermbeck

Ähnlich positioniert sich die CDU in Schermbeck. „Wir müssen Denkverbote insgesamt neu überlegen“, sagt Rainer Gardemann, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Schermbecker Gemeinderat. Ob bei PV-Anlagen oder bei Windkraft: „Wir brauchen neue Überlegungen, ob wir beispielsweise Abstände neu justieren.“

Beim Thema Fracking in Schermbeck bleibe die CDU im Ort aber bei ihrer alten Position. „Wir schließen das für Schermbeck aus. Wir sind Wassergewinnungsgebiet und haben große Naturschutzgebiete. Es ist wichtig, Trinkwasser in guter Qualität zu gewinnen. Da können wir kein Fracking betreiben“, sagt er.

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