Wildes Parken in Schermbeck-Gahlen Falschparken an der Kirchstraße wird untersucht

Wildes Parken in Gahlen stößt auf Unmut bei den Anwohnern
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Die Straßenverkehrsordnung gilt überall. Auch in Schermbeck-Gahlen. Doch das scheint einige Wildparker nicht zu interessieren. Und so ärgern sich Anwohner der Kirchstraße zwischen Dorfkirche und Ehrenmal. Denn da die Westseite der Kirchstraße in diesem Bereich gegenüber der Pizzeria keine Parkflächen vorsieht, nutzen tagtäglich zahlreiche Pkw-Fahrer den breiteren Bürgersteig. Anwohner beklagen, dass die Falschparker häufig noch frech werden würden, wenn eine Mutter mit einem Zwillings-Kinderwagen oder ein gehbehinderter Senior mit seinem Rollator ihren Unmut äußerten.

Die Anwohner beobachten das Szenario schon länger und sind genervt. Klaus-Dieter Hesse ist einer von ihnen und er ist nicht der Einzige, der sich über dreiste Falschparker ärgert. Ein Gespräch mit den Kunden eines nahen Geschäftes führte ihm zufolge nicht zu einer Änderung des Falschparkens.

Anfang September entnahm er dem Internet ein Formular zur Anzeige einer Widrigkeit gegen die Verkehrsordnung. Einen kleinen Anteil der Verstöße hielt er in Fotos fest, notierte die Uhrzeiten und die Kennzeichen der Autos.

Fest steht: Straßen und Bürgersteige haben im Verkehr eine grundsätzlich verschiedene Bedeutung. Bürgersteige sollen die wesentlich langsameren Fußgänger von den schnelleren Fahrzeugen trennen. Bürgersteige dienen als Schutzraum für Fußgänger.

Verwarngelder bei Verstößen

Dies dient als Schutzraum, der durch den Gesetzgeber geschützt wird. Nach der Straßenverkehrs-Ordnung (STVO) kann die unberechtigte Nutzung des Bürgersteigs durch Fahrzeuge mit einem Verwarngeld geahndet werden. Das Verwarngeld richtet sich nach dem jeweiligen Verstoß.

Das unberechtigte Fahren mit einem Fahrrad kostet in vielen Kommunen mehr als zehn Euro. Skateboarder und E-Roller müssen ähnliche Verwarngelder bezahlen. Beim Befahren eines Bürgersteigs mit einem Pkw muss der Fahrer deutlich tiefer in die Tasche greifen, wenn er erwischt wird.

In der E-Mail, die Klaus-Dieter Hesse am 5. September an das Schermbecker Ordnungsamt schickte, schlug er eine Lösung vor: Zwei seiner Fotos zeigten den Bürgersteig vor dem Gahlener Reisebüro. Pflanzkübel stehen dort so, dass kein Auto versucht, auf dem Bürgersteig zu parken. „Als Anwohner würden wir uns auch gerne um die Pflege der Pflanzkübel kümmern“, bot Hesse in seiner E-Mail an.

Klaus-Dieter Hesse reichte der Schermbecker Gemeindeverwaltung dieses Foto ein, um zu zeigen, wie man mit Blumenkübeln das Falschparken verhindern kann.
Klaus-Dieter Hesse reichte der Schermbecker Gemeindeverwaltung dieses Foto ein, um zu zeigen, wie man mit Blumenkübeln das Falschparken verhindern kann. © privat

Als seitens des Ordnungsamtes keine Eingangsbestätigung gemailt wurde und nach drei Wochen keine Antwort eintraf, folgte Hesse dem Vorschlag eines Bekannten. Er ging zur Fragestunde für Einwohner und Einwohnerinnen in der Ratssitzung, um die Park-Missstände auf der Kirchstraße zu schildern. Der aktuelle Stand: Bürgermeister Mike Rexforth versprach ihm, die Parksituation an der Kirchstraße jetzt untersuchen zu lassen und ihm innerhalb von 14 Tagen eine erste Rückmeldung zu geben.