Dieses Jahr im Sommer draußen im Garten sitzen? Für den Brichter Martin Schellberg war das teilweise unerträglich. Und das nicht einmal wegen der Temperaturen bis an die 40 Grad. Vielmehr hielt er den unerträglichen Gestank kaum mehr aus.
„Wir haben sechs bis sieben Rohrbrüche der Abwasserleitung auf der alten Bahntrasse gezählt“, sagt Martin Schellberg. Als schließlich eine Spezialfirma anrückte, zählte sie sogar zwölf. Aus den Löchern trat eine „schwarze Plörre“ mit Fäkalien und Abwasser aus. Schellbergs Kritik: „Man hat nichts gemacht.“
Bereits Anfang des Jahres sei es zu vereinzelten Rohrbrüchen gekommen. Schellbergs Garten liegt in Bricht direkt hinter der alten Bahntrasse, die mittlerweile ein Fahrradweg ist. Auch Spaziergänger nutzen den Weg nahe des anliegenden Naturschutzgebietes. Die Rohrbrüche haben Arbeiter schließlich notdürftig geflickt.
Im August sei es dann ganz schlimm geworden, sagt der Anwohner. „Da hatten wir teilweise sogar zwei Rohrbrüche an einem Tag.“ Der Gestank sei unerträglich gewesen. Vorletzte Woche Sonntag gab es den bis dato letzten Rohrbruch. „Wir konnten uns kaum im Garten aufhalten“, sagt er.

„Ich kann verstehen, wenn die Gemeinde sagt: ‚Zwei, drei Rohrbrüche können mal passieren‘“, sagt Schellberg. Weil es am Ende aber zwölf gewesen seien, hätte er sich gewünscht, dass die Gemeinde früher eingegriffen hätte. „Das zu ignorieren, geht nicht.“
Gerd Abelt, allgemeiner Vertreter von Bürgermeister Mike Rexforth, sieht das anders. „Es war zu Beginn ein punktueller Schaden. Deshalb haben wir Teilstücke ersetzt.“
Weitergehende Maßnahmen
Zu Hause sei es so ja auch, erklärt Abelt: „Hat man einen punktuellen Schaden und er häuft sich nicht, flickt man ihn.“ Stellt man allerdings fest, dass der Schaden größer als gedacht ist, muss man mehr austauschen. Als im Sommer die Rohrbrüche zugenommen haben, habe die Gemeinde deshalb weitergehende Maßnahmen ergriffen.
Fakt sei aber auch: „Wir müssen lokalisieren, wo der Schaden ist und das richtig planen.“ Sonst könne man nicht gezielt den Schaden beheben. „Außerdem braucht man Firmen und Material“, so Abelt. Sprich: Es braucht Zeit, bis so ein Projekt beginnen kann. Ende Oktober haben die Arbeiten begonnen.

Auf einem Stück von 600 Metern wird die Druckrohrleitung an der alten Bahntrasse nun ausgetauscht. Sie führt vom Ortsteil Damm zum Klärwerk nach Schermbeck. Die Arbeiten betreffen auch entlangfahrende Radfahrer und Spaziergänger.
„Es geht nicht ohne eine Vollsperrung des Radweges an der entsprechenden Stelle“, sagt Abelt. Man wolle die Sperrzeiten zwar so kurz wie möglich halten. Die Sperrung sei aber unvermeidbar.
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