Ein Gang für mehr Inklusion Das „Haus Kilian“ organisierte in Schermbeck einen Protestgang

Mehr Inklusion: Das „Haus Kilian“ organisierte einen Protestgang
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Am Sonntag, 5. Mai, ist der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Das „Haus Kilian“ beteiligte sich am Samstag (4. Mai) mit einer Aktion unter dem Motto „Inklusion ist kein Privileg – Schermbeck ist auf dem Weg“, um darauf aufmerksam zu machen, dass die UN-Konvention besser umgesetzt werden müsse.

Zwei Mitglieder der Schermbecker Landjugend unterstützten die Bewohner bei der Herstellung von Transparenten, die sich mit der Notwendigkeit eines stärkeren Miteinanders von behinderten und nicht behinderten Menschen befassten. „Inklusion ist ein Menschenrecht“ war eine der deutlichen Forderungen auf den Protestplakaten. Diese Generalformulierung wurde durch eine stärkere Inklusion in einzelnen Bereichen ergänzt.

Der Bitte der Einrichtungsleiterin Birgit Förster und ihrer Stellvertreterin Nicole Schulte-Kellinghaus, den Protest der Menschen mit Behinderung zu unterstützen, folgten sechs Mitglieder der Handball-Abteilung des SV Schermbeck 1912 sowie Vertreter des Seniorenbeirates und Mitglieder des „Eltern- und Freundeskreis für Menschen mit und ohne Behinderung in Schermbeck e.V.“und einige Einzelpersonen.

Sie starteten ihren Gang über die Erler Straße und die Mittelstraße zum Schermbecker Rathaus, wo die Gruppe vom Bürgermeister Mike Rexforth begrüßt wurde. Auf dem Rückweg fand auf dem Parkplatz Overkämping eine Kundgebung statt. Großes Lob für das „Haus Kilian“ gab es von Gabi Schwarz, der Mutter eines Bewohners des „Haus Kilian“, das 1995 eröffnet wurde und heute 21 Bewohner betreut. Dass Schermbeck in Sachen Inklusion schon seit fast dreißig Jahren erfolgreich unterwegs sei, sei ein besonderes Verdienst des „Haus Kilian“.

Inklusion ist kein Privileg: Für mehr Toleranz und Gleichstellung gingen kürzlich die Schermbecker auf die Straße und demonstrierten für ihre Rechte.
Inklusion ist kein Privileg: Für mehr Toleranz und Gleichstellung gingen kürzlich die Schermbecker auf die Straße und demonstrierten für ihre Rechte. © Helmut Scheffler

„Wir wollen, dass Menschen mit Behinderungen überall mitmachen können“, forderte der Heimbewohner Frank Michelbrink in seiner kurzen Rede. Am Beispiel des „Haus Kilian“ machte er deutlich, dass Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen wohnen und miteinander arbeiten. Der Dinslakener Straßenmusiker Cesare Siglarski sorgte mit drei Kindern für die musikalische Untermalung der Kundgebung.

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Hintergrund

Im März 2009 ist in Deutschland die UN- Behindertenrechtskonvention in Kraft getreten. Ziel ist es, allen Menschen mit Behinderungen eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Mit der Unterzeichnung der Konvention sind alle politischen Ebenen in Deutschland und die dort tätigen Akteure zur Umsetzung verpflichtet.