
© Helmut Scheffler
Ehemalige Vorsitzende des Pfadfinderstamms St. Georg soll in die Kasse gegriffen haben
Veruntreuung
Der Pfadfinderstamm St. Georg hat eine neue Stammesvorsitzende gewählt. Ihre Vorgängerin wurde wegen Veruntreuung von Finanzen angezeigt. Was die Beschuldigte dazu sagt.
Katharina Hupperich ist neue Stammesvorsitzende des Pfadfinderstammes St. Georg. Bei einer außerordentlichen Stammesversammlung im Pfadfinderheim am Prozessionsweg wurde die 27-jährige Studentin am Sonntag einstimmig gewählt. Die neue Vorsitzende, die im Sommer mit ihrer Doktorarbeit beginnt, gehört seit 1998 zu den Pfadfindern und hat mehrfach Gruppen geleitet. Die Leitung des Stammes teilt sich Katharina Hupperich mit dem im Januar gewählten Vorsitzenden Manuel Schmidt und mit der Kuratin Annemarie Schüßler.
Gelder aus dem Vereinsvermögen entnommen
Die Neuwahl war erforderlich geworden, weil die bisherige Vorsitzende wegen Veruntreuung der Finanzen des Stammes angezeigt wurde. Bei einer Überprüfung der Vereinsfinanzen wurde festgestellt, dass von der ehemaligen Vorsitzenden in den Jahren 2017 und 2018 Geld aus dem Vereinsvermögen für private Zwecke entnommen wurde.
Ein genauer Fehlbetrag wurde am Sonntag nicht bekannt gegeben, da die polizeilichen Ermittlungen derzeit noch laufen. Der Stammesvorsitzende Manuel Schmidt sprach von „einem höheren vierstelligen Betrag“. Die bisherige Vorsitzende soll zudem Fördergelder nicht beantragt und dadurch dem Stamm einen finanziellen Schaden zugefügt haben.
„Wir waren erschüttert; unser Vertrauen wurde ausgenutzt“
In einem Gespräch mit dem Vorstand hat die ausgeschiedene Vorsitzende die Geldentnahme zugestanden, aber als Ausleihe. Die Zusage der umgehenden Rückzahlung sei jedoch nicht umgesetzt worden. „Wir waren sehr erschüttert; unser Vertrauen wurde ausgenutzt“, stellte Manuel Schmidt fest.
Die Eltern wurden inzwischen informiert. Im Stammesvorstand wurde einstimmig beschlossen, Anzeige gegen die ehemalige Stammesvorsitzende zu stellen, ihren Ausschluss aus der Pfadfinderschaft zu erwirken und Maßnahmen einzuleiten, das veruntreute Geld erstattet zu bekommen.
„Absprache mit dem ehemaligen Stammesleiter“
Auf Nachfrage zeigte die Beschuldigte wenig Verständnis für das jetzige Vorgehen. „Es stimmt“, sagte sie, „dass ich, in Absprache mit dem ehemaligen Stammesleiter und Kuraten, Geld geliehen habe. Ein Teil wurde auch schon von mir zurückgezahlt, unter Zeugen. Erst in dieser Woche wurde ich vom Vorstand schriftlich aufgefordert, in einem gemeinsamen Gespräch die Form der Zurückzahlung festzulegen.“
Am Sonntag wurden auch Vorstandsmitglieder für den Förderverein nominiert, deren Wahl im Förderverein erfolgen soll. Als geborene Mitglieder gehören die beiden Stammesvorsitzenden und die Kuratin zum Förderverein. Nominiert wurden André Anschütz, Rebecca Kompernaß, Benedikt Gesing, Sascha Klein, Oliver Marsfeld, Björn-Holger Schledorn und Michael Woschinski.
Im Verlauf von mehr als vier Jahrzehnten habe ich das Zusammenwachsen von acht ehemals selbstständigen Gemeinden miterlebt, die 1975 zur Großgemeinde Schermbeck zusammengefügt wurden. Damals wie heute bemühe ich mich zu zeigen, wie vielfältig das Leben in meinem Heimatort Schermbeck ist.
