Kilian-König Tim Besten erinnert sich „Es war eine Mischung aus Freude und Schock“

Von Nathalie Mainka
Tim Besten erinnert sich: „Es war eine Mischung aus Freude und Schock“
Lesezeit

Beim bevorstehenden Schützenfest der Kilian Schützengilde Schermbeck wird der neue König gekrönt. Vorab hat Natalie Mainka mit dem noch amtierenden König Tim Besten gesprochen und ihn zu seiner Amtszeit befragt.

Der König und die Königin mit Blumen.
Tim Besten und seine Königin Sophie. © Beat Linde

Herr Besten, wie haben Sie denn den Moment, als der entscheidende Schuss fiel, wahrgenommen?

Irgendwie war es eine Mischung aus Freude und Schock. Als ich dann dastand und geschossen hatte, dachte ich mir: „Moment, da hing doch gerade noch ein Vogel.“ Es hat schon ein paar Sekunden gedauert, bis man das wirklich realisiert hat. Aber danach war die Freude natürlich groß.

War die Konkurrenz denn groß beim Vogelschießen?

Verhältnismäßig, ja. Es gab noch zwei weitere Anwärter, die ernsthaft draufgeschossen haben.

Wie lief der Tag weiter ab?

Dadurch, dass ich geplant hatte, König zu werden, war der Tag nicht allzu stressig. Das Einzige, was noch ein wichtiger Punkt für den folgenden Abend war, waren die Einladungen für den ersten Thronabend auszusprechen. Ansonsten war der Nachmittag nach dem Schuss recht entspannt.

Wer gehört denn zum Thron und warum?

Mit Sophie, meiner Königin, habe ich es vorher bereits abgesprochen. Da haben wir auch beschlossen, dass dann jeder von uns ein Thronpaar benennt. Ich habe einen guten Freund gefragt, ob der das machen würde. Er kommt aus Dorsten, und da war der Gedanke: Jetzt nur Leute von intern zu nehmen ist auch irgendwie nicht so produktiv fürs Weiterkommen des Vereins. Vielleicht kann man durch das Einbeziehen von außen mehr Leute dazu zu bringen, zum Schützenfest zu kommen.

Dann hatte ich noch eine gute Freundin gefragt. Und so ähnlich ist es bei Sophie eben auch gewesen.

Gibt es eine Tradition in Ihrem Verein, die Ihnen besonders am Herzen liegt?

Im Vergleich zu den umliegenden Vereinen ist es bei uns besonders, dass wir mit den Altschermbeckern Kilianern gleichzeitig ein Schützenfest haben – also zwei Schützenvereine mit zwei Schützenfesten. Und jedes Jahr zur Krönung führen wir einen großen Zapfenstreich durch.

Was bedeutet es denn für Sie, Schützenkönig zu sein?

Letztes Jahr kam noch einiges an Motivation dazu: Meine Tante war letztes Jahr Silberkönigin, meine Oma Goldkönigin und mein Uropa hatte 70 Jahre Jubiläum. Von daher war da schon einiges an runden Jahren, die zusammenkamen. Es war eine Tradition, die fortgeführt wurde.

Wie war denn die Reaktion aus der Gemeinschaft, dass jetzt so ein junger König im Verein ist?

Der Trend in den letzten Jahren geht sowieso eher zu jüngeren Königen im Kreis. Die meisten sind irgendwas zwischen 25 und 35, wobei 35-Jährige mittlerweile zu den Älteren gehören. Es wird langsam zur Normalität.

Glauben Sie denn, dass Sie mit Ihrem jungen Alter neuen Wind und moderne Ansätze in den Verein bringen konnten?

Ich hoffe doch. Ich darf als König auch an den Vorstandssitzungen teilnehmen. Da versucht man natürlich, einen anderen Blickwinkel mit reinzubringen, weil im Vorstand meist ältere Menschen vertreten sind. Ich hoffe, dass ich den einen oder anderen Impuls geben konnte.

Können Sie sich vorstellen, sofern die Satzung es zulässt, irgendwann noch einmal König zu werden?

Die Satzung würde es zulassen, aber nach meinem Königsschuss bin ich erst mal zehn Jahre gesperrt. Aber, nein, das werde ich nicht tun. Ich glaube, das ist eine Sache, die macht man nur einmal im Leben. Man würde immer Vergleiche ziehen und sich möglicherweise schlechter fühlen.

Haben Sie einen Tipp für den zukünftigen König?

Spaß haben. Einfach die Zeit genießen und sich nicht groß Gedanken machen, was andere denken. Mit dem Thron, seinen Throngästen feiern und glücklich sein.