Bauen in Schermbeck Gemeinde reagiert auf gestiegene Baukosten

Bauen in Schermbeck: Gemeinde reagiert auf gestiegene Baukosten
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Hohe Baukosten und steigende Finanzierungsraten: Für Menschen mit unterdurchschnittlichem Einkommen ist der Traum vom eigenen Haus aktuell kaum seriös finanzierbar. Das zwingt die Gemeinde Schermbeck dazu, umzudenken.

Im Bauausschuss am 16. Mai (Dienstag) stimmten die Politiker einstimmig dafür, die „Richtlinien zur Vergabe von Wohnbaugrundstücken der Gemeinde Schermbeck“ aufzuheben. Was dahinter steckt?

Mit Hilfe dieser Richtlinien wollte es die Gemeinde jungen Familien mit Kindern leichter machen, Wohnbaugrundstücke in Schermbeck zu erhalten. Je nach Einkommen, Familienstand und weiteren Parametern konnten sie Punkte erhalten. Je größer die Punktzahl, desto größer die Chance auf ein Wohnbaugrundstück.

Das Problem hinter dieser Richtlinie: Die Spielregeln des EU-Rechts sagen aus, dass solche Maßnahmen funktionieren müssen, erklärte Axel Wild von der Verwaltung auf Nachfrage dieser Redaktion. Aufgrund der geänderten Rahmenbedingungen – Baukosten und Finanzierungsraten – funktionieren sie aber nicht mehr. „Damit ist das Mittel nicht mehr geeignet, um das Ziel zu erreichen“, so Wild.

Am Ziel ändert sich nichts

Für das Baugebiet „Spechort“ – sowie auch das Baugebiet „Borgskamp“, bei dem es weniger vorrangige Bewerber als Grundstücke gab – bedeutet das, dass sich nun jeder auf Grundstücke bewerben kann und es keine Einschränkung gibt.

In der Sachdarstellung der Verwaltung hieß es dennoch, dass sich am Ziel der Gemeinde nichts ändern wird: nämlich es jungen Familien mit Kindern zu ermöglichen, in Schermbeck zu bauen. Bei zukünftigen Baugebieten in Schermbeck könnten die nun aufgehobenen Richtlinien zudem zurückkehren – sollten sich die Rahmenbedingungen wieder verändern.

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