Der SV Schermbeck hat seine erste Azubimesse in der Turnhalle des Vereins ausgerichtet. „Wir haben genügend Spieler in dem Alter, die dafür infrage kommen, die sicherlich noch nicht komplett ausgerichtet sind für das, was sie machen wollen“, sagte Torsten Narawitz, Jugend-Geschäftsführer des SVS und Mitorganisator der Messe am Tag der Messe (Freitag, 24. März).
Eine solche Messe halte er in aktuellen Zeiten mit Azubi- und Fachkräftemangel für besonders wichtig. „Fachkräfte werden überall gesucht. Wir haben gerade einen klaren Arbeitnehmermarkt. Die können sich ja mehr oder weniger aussuchen, wo sie anfangen“, sagte Narawitz.
Deswegen sei es aus seiner Sicht extrem wichtig, dass sich Unternehmen positionieren können, um sich vorzustellen und zu präsentieren. Für die Messe hat das Organisationsteam verschiedene Unternehmen aus Dorsten und Schermbeck kontaktiert. Auch Schulen haben die Organisatoren angeschrieben. Einige wollten ihre Schüler für die Messe freistellen.
„Ziel ist es, dass die Unternehmen nachher ein paar Jugendliche für sich haben begeistern können“, so Narawitz. Für den SVS gehe es um die Positionierung als Teil des Ortes. „Wenn wir es schaffen, den ein oder anderen Jugendlichen noch für unsere sportlichen Aktivitäten zu gewinnen, ist das noch ein anderer Punkt“, fügte er hinzu.

Auf der Messe waren kleinere, mittelständische und größere Betriebe vertreten. Unter anderem die Stiftung Haus Hall, Evonik und BWR GmbH Schermbeck. „Wir wollten mal publik machen, was wir alles können, was wir anbieten, welche Möglichkeiten Auszubildene bei uns haben“, sagte Kathrin Steinkopf von der Schreinerei Grewing aus Schermbeck. Dazu haben sie vieles mitgebracht, was sie im Betrieb herstellen, wie eine kleine Treppe aus Holz.
Von der Messe erhoffte sich die Schreinerei ein weiteres Umfeld an Bekanntheit und eventuell neue Auszubildene zu gewinnen, so Steinkopf. Sie halte eine Azubimesse für sehr wichtig. „Ich denke, es ist auch ganz gut, dass Jugendliche nicht nur im Internet lesen, wie das funktioniert, sondern dass sie auch was zum Anfassen haben und mal mit einer Person sprechen können“, findet sie.
„Bringt frischen Wind“
Auch das Dorstener Unternehmen Euroquarz erhoffte sich, neue Auszubildene von sich überzeugen zu können. Ein Mitarbeiter sei auf die Messe aufmerksam geworden und so hat der Betrieb beim SVS angefragt, erklärte Lisa Merscher, Personalsachbearbeiterin. „Ist mal was Neues, bringt frischen Wind mit rein“, meint sie.
Sie brachten Prospekte, Flaschenöffner, Kugelschreiber und etwas zum Ausprobieren mit. „Wir haben zum Beispiel auch einen „Heißen Draht“ dabei, damit die Bewerber ihr Geschick ein bisschen austesten können“, sagte Merscher.

Für sie seien solche Messen sehr wichtig. „Ich persönlich finde, dass Leute so einen ersten Eindruck gewinnen können. Man kann sich persönlich austauschen. Man kriegt viel mit. Man kann andere Unternehmen vergleichen“, sagte sie.
Auch das Paul-Spiegel-Berufskolleg Dorsten war auf der Messe vertreten. „Wir wollen damit erreichen, dass die Leute sich ein bisschen mehr für uns interessieren“, erklärte Schüler Steffen (19). Zudem wollten sie den neuen Bildungsgang „Sozialassistent“ bewerben.
„Für Schüler ansprechend“
Dazu hatten sie einiges zum Austesten dabei, womit die Schülerinnen und Schüler in ihrer Zeit am Berufskolleg in Kontakt kommen, wie ein Mikroskop oder ein Modell eines Körpers.
Paul hatte einen guten ersten Eindruck von der Azubimesse. Alle Stände seien kompakt auf einem Raum, gleichzeitig sei es aber auch nicht zu voll, sodass man sich gut umschauen könne. „Es sind viele Stände dabei, es ist ziemlich vielfältig. Für Schüler ziemlich ansprechend gestaltet“, findet er.

Eine Azubimesse sei für ihn vor allem gut zur Orientierung und für den direkten Kontakt. „Um in einen Betrieb reinzukommen, ist es definitiv besser als stumpf eine Bewerbung zu schreiben“, betonte er. Zudem könne man sich so auch nach Praktika erkundigen.
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