Anwohner befürchten weiter Probleme bei neuer Kanuanlegestelle Gemeinde sucht Lösungen

Anwohner fürchten weiter Probleme bei neuer Kanuanlegestelle
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Adelheid Naroda hat sich erneut an die Verwaltung der Gemeinde Schermbeck gewandt: Dort, wo die neue Kanuanlegestelle in Schermbeck entstehen soll, an der Straße „Zum Gahlener Grind“, betreibt sie das Forellenzentrum Naroda. „Da ist eine Sackgasse“, erklärte Naroda im Bauausschuss der Gemeinde Schermbeck. „Es besteht keine Wendemöglichkeit.“

Die Familie befürchtet, dass die Kanufahrer mit ihren Autos und Hängern die Einfahrt zum Forellenzentrum verstopfen. „Unsere Kundschaft wird gestört, wenn Fahrzeuge mit Hängern unsere Einfahrt blockieren.“

Thomas Nübel von der Verwaltung erklärte auf ihre Nachfrage: „Es bestehen die Bestrebungen, die Flächen dort so zu erweitern oder zu tauschen, dass eine Optimierung der Flächen möglich ist.“ Die aktuellen Gegebenheiten ließen aber keine Möglichkeit für einen Wendehammer. „Wir arbeiten aber daran, das Problem zu entschärfen“, so Nübel.

Zuvor im Ausschuss hatte die Verwaltung den Stand der Arbeiten an der Kanuanlegestelle mitgeteilt. Bürgermeister Mike Rexforth erklärte, dass die Gemeinde Schermbeck sich zuvor in Grundstückverhandlungen befunden habe. Ziel derer war, weitere Flächen an der Straße „Zum Gahlener Grind“ zu bekommen. „Die Verhandlungen mit dem Eigentümer konnten abgeschlossen werden“, sagte Rexforth.

Zwei Varianten denkbar

Entlang der Straße sollen Parkplätze für die Kanufahrer und ihre Autos entstehen. Durch weitere Flächen sollen diese Parkmöglichkeiten erweitert werden. Rexforth nannte zwei denkbare Varianten: Grundstücke mit dem Eigentümer zu tauschen oder die Fläche zu kaufen.

Die kleine Nebenstraße "Zum Gahlener Grind" bietet nur wenig Platz und keine Möglichkeit zu wenden.
Die kleine Nebenstraße "Zum Gahlener Grind" bietet nur wenig Platz und keine Möglichkeit zu wenden. © Privat

Neben den Park- und Wendemöglichkeiten an der neuen Kanuanlegestelle ging es auch um die Finanzen. Stephan Steinkühler (Grüne) verwies zuvor auf eine „Brandmail des Kämmerers“, die die Fraktionsvorsitzenden der Ratsparteien erhalten hätten.

In der gehe es unter anderem darum, zu schauen, ob es Projekte gebe, die noch nicht begonnen wurden, die die Gemeinde schieben könnte, erklärte Steinkühler. Unter anderem die Kanuanlegestelle führte der Kämmerer auf, der krankheitsbedingt im Ausschuss fehlte. Neben aufgeführten Projekten wie der Sanierung der Dreifachsporthalle oder des Neubaus der Grundschule sei der Posten der Kanuanlegestelle aber der geringste, sagte Bürgermeister Rexforth.

Eigenanteil: 32.000 Euro

Weil der Lippeverband bereits mit ersten Maßnahmen begonnen hat, um die neue Kanuanlegestelle in Schermbeck vorzubereiten, sagte der Verwaltungschef: „Ich weiß nicht, wie der Lippeverband reagiert, wenn wir wortbrüchig werden.“ Bei der Kanuanlegestelle handelt es sich um ein Projekt, das Gesamtkosten von rund 200.000 Euro veranschlagt. Rund 32.000 Euro beträgt der Eigenanteil der Gemeinde. Der Rest wird gefördert.

Manuel Schmidt (Die PARTEI) nahm Rexforths Argumentation auf: „Wir können nicht aufsatteln und mitten im Galopp absteigen. Es ist nicht der kriegsentscheidende Schauplatz und ich sehe nicht den Grund, das Projekt abzublasen.“

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