Im ersten Teil des Königsschießens, das die Schützengemeinschaft Dämmerwald am Sonntag (2. Juni) im Mümkensbusch unter Leitung des Schießwartes Rainer Kremer, des stellvertretenden Schriftführers Stefan Fundermann und den stellvertretenden Oberst Dirk Hülsmann veranstaltete, verlief noch alles ganz normal.
Der letztjährige König Henrik Eimers eröffnete das Schießen mit einem KK-Gewehr auf den hölzernen Vogel. Gleich beim vierten Schuss erwischte Oberst Johannes Ostermann die Krone. Beim 74. Schuss schoss Johannes Ostermann das Zepter ab. Benedikt Oppenberg sicherte sich mit dem 95. Schuss den Apfel. Beim 301. Schuss traf Egbert Leiers den rechten Flügel. Den linken Flügel trennte Werner Suckrau mit dem 633. Schuss vom Vogelrumpf.
Schießen eingestellt
Um 16.50 Uhr stellten die 27 teilnehmenden Schützen schlagartig das Schießen auf den Vogelrumpf ein. Daran änderte sich auch nichts, als nach einer längeren Wartezeit die drei ehemaligen Könige Johannes Ostermann, Rainer Kremer und Hermann Nienhaus den Eindruck einer Fortsetzung des Königsschießens erweckten. Als auch um 17.19 Uhr kein weiterer Schütze ohne Regentschaftserfahrung mutig zum Vogelschießen angetreten war, wandte sich der Oberst mit einem flehentlichen Appell an die Schützen: „Geht in euch! Es gibt in unserer Gemeinde ein gesundes Potenzial. Wir sind eine starke Gemeinschaft, aber es möchte in Dämmerwald keiner König werden.“

Bis 18 Uhr gab der Oberst den Schützen die Gelegenheit, das Königsschießen fortzusetzen. Sollte das nicht gelingen, werde das Vogelschießen beendet. Der Appell verfehlte seine Wirkung nicht, zumal der Kassierer Egbert Leiers die Schützen zum Königsschuss ermunterte und die noch amtierende Königin Ruth Punsmann zehn Minuten vor dem Ablauf des Ultimatums den Schützen versicherte: „Ich würde gerne einer Königin die Krone aufsetzen.“
Wer tritt als König an?
Wenige Minuten vor dem Ablauf des Oberst-Ultimatums setzten Jan Holloh, Stephan Nienhaus und Andreas Ostermann das Königsschießen fort, während tosender Beifall der Zuschauer dem entschlossenen Trio dankte. Um 18.15 Uhr holte Andreas Ostermann den letzten Rest des Vogels von der Stange herunter. Der 30-jährige Zimmermannsmeister stammt aus einer begeisterten Schützen-Familie. Sein Vater Richard Ostermann regierte gleich zweimal (1992 und 2017) mit Rita Hörnemann in Dämmerwald. Seine Mutter Ursula bestieg im Jahr 2010 mit König Heinz-Jürgen Steinkamp den Thron.
Auch die neue Königin in spe, die 27-jährige Biologin Pia Suckrau, findet in den Familienalben Bilder von ihren Eltern als Dämmerwalder Regenten. Ihr Vater Werner bestieg im Jahre 2007 mit Birgit Kremer der Thron. Seit 2018 regiert er ebenfalls mit Birgit Kremer als Kaiserpaar. Ihre Mutter Marie Suckrau regierte in den Jahren 2005 und 2012 gleich zweimal mit Klaus Hörnemann. Schon kurze Zeit nach dem Königsschuss stellte der König in spe auch die beiden jungen Thronpaare Benedikt Oppenberg/Vanessa Ostermann und Stephan Nienhaus/Sandra Kremer vor. Am Freitag, 7. Juni, geht das Fest, wie schon berichtet, weiter mit dem Schützenball.