Ein bisschen wehmütig schaut Gregor Zens auf die knapp 800 Quadratmeter Verkaufsfläche, die vor ihm liegen. Schließlich hat die Zens-Reise vor knapp fünf Jahren genau hier, auf der Erler Straße, für ihn angefangen.
„Eigentlich war der Laden nur eine Notlösung“, sagt Gregor Zens und schmunzelt. 2020 haben die Brüder Ludger und Gregor Zens die „2Zens“ in Schermbeck gegründet. „Die Immobilie gehört einem Bekannten und er sagte damals, dass der Laden in spätestens einem Dreivierteljahr abgerissen wird“, sagt er lachend. Daraus ist wohl nichts geworden.
In den folgenden fünf Jahren haben die beiden Brüder dann alles aus dem Laden rausgeholt, was ging. „Aber so richtig schön war es nie.“ Und großartig zu investieren war auch keine Option – schließlich wussten sie nicht, ob und wie lange der ehemalige Edeka-Markt noch steht. Also mussten die Mittel reichen, die es eben gab. „Und durch die zentrale Lage konnten wir viele Kunden gewinnen.“
2Zens an Erler Straße schließt
Trotzdem ist jetzt Zeit, Abschied zu nehmen. Zumindest von dem Ladenlokal an der Erler Straße. Denn das im Heetwinkel bleibt Schermbeck erhalten. „Die zwei Läden nehmen sehr viel Personalaufwand in Anspruch“, sagt Gregor Zens. Der Laden im Ortskern öffnet nur noch nachmittags und bleibt mittwochs geschlossen. Im Winter sind die Zeiten noch etwas komprimierter. Trotzdem muss einer von den beiden Brüdern im Laden stehen. „Meistens ich“, sagt Gregor Zens und lacht.
Das Problem dabei: An einem der beiden Standorte ist oft die Hölle los, während sich auf der anderen Seite kaum Kundschaft blicken lässt. Und so fehlt es immer irgendwo an Personal. Hinzu kommt, dass es an der Erler Straße keine Werkstatt gibt. Bedeutet: etliches Hin- und Herkarren von Fahrrädern. „Deswegen wollen wir jetzt einen anderen Weg gehen.“
Personal effizienter einteilen
Und der setzt auf Effizienz: Bei dem fünfköpfigen Team ein Muss. Künftig spielt sich dann alles im Heetwinkel ab, wo Ludger Zens schon vor vielen Jahren seine Leidenschaft für Fahrräder entdeckt hat. „Heute morgen haben wir schon angefangen, ein bisschen umzuräumen“, sagt Gregor Zens. Immerhin ist auch das Geschäft an der Erler Straße voll mit Rädern, die irgendwo ihren Platz finden müssen. „Nach Ostern wollen wir mit dem Räumungsverkauf starten.“
Und was danach übrig bleibt, zieht mit in den Heetwinkel. Vielleicht muss dafür die Empore im Ladenlokal noch vergrößert werden. Ideen haben die Brüder viele. Mitte Juni sollen die Umzugsarbeiten jedenfalls abgeschlossen sein.

Der Vorteil: „Dann haben wir alles gebündelt.“ Verkauf, Beratung und Service finden dann an Ort und Stelle statt. Ohne hin und her. Dass Kunden durch die Schließung abspringen könnten, davor hat Gregor Zens keine Bange. „Womit wir punkten ist unser Service. Da können die Großen nicht mithalten.“
Und das ganze Drumherum, was neben dem Verkauf passiert, wollen die Brüder ab jetzt noch mehr in den Fokus setzen. Schließlich haben sie künftig auch ein bisschen mehr Zeit dafür.

