Was verändert Schalke-Trainer Kees van Wonderen? Diese Kicker rücken in den Fokus

Was verändert Schalke-Trainer Kees van Wonderen?:
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Besser könnten die Rahmenbedingungen nicht sein: Ein Flutlichtspiel zwischen zwei Traditionsvereinen, über 60.000 Zuschauer in der Veltins-Arena, Live-Übertragungen bei Sport1 und Sky - mehr Motivationsspritzen sind kaum möglich, wenn Schiedsrichter Harm Osmers am Samstag um 20.30 Uhr die Zweitliga-Partie zwischen dem FC Schalke 04 und dem Hamburger SV anpfeifen wird.

Allerdings ist die Schalker Gegenwart weitaus trister, als es das öffentliche Interesse dokumentiert. Die Gastgeber sind in dieser Zweitligsaison nur biederes Mittelmaß. In den vergangenen Wochen zeigte die Leistungskurve von Karaman und Co. nur in eine Richtung - nach unten. Ein negativer Höhepunkt war die 0:2-Schlappe beim abgeschlagenen Schlusslicht Jahn Regensburg, nach der die Zahl der Kritiker an der Vereinspolitik weiter angewachsen ist.

Mehr Opfer als Täter

Trainer Kees van Wonderen ist mehr Opfer als Täter an dieser bedenklichen Entwicklung. Weitaus mehr Schuld an dem sportlichen Niedergang trägt Kaderplaner Ben Manga, dessen Personalpläne überhaupt nicht aufgegangen sind. Ob van Wonderen noch die Kraft und Autorität besitzt, auf solche Nicht-Leistungen wie in Regenburg zu reagieren, wird sich ein Stück weit an der Aufstellung gegen die Hamburger ablesen lassen.

Kicker wie Derry John Murkin, Max Grüger oder Tobias Mohr haben gute Chancen, gegen den Hamburger SV in die Schalker Startformation zu rücken. Denn es ist nur schwer vorstellbar, dass van Wonderen den in Regensburg restlos enttäuschenden Aymen Barkok, Amin Younes oder Mehmet Can Aydin wieder eine Chance gibt.

Derry John Murkin könnte in Schalkes Startelf zurückkehren.
Derry John Murkin könnte in Schalkes Startelf zurückkehren. © Tim Rehbein/RHR-FOTO

Auf entsprechende Fragen verlor sich der Niederländer aber wieder in Allgemeinplätze. „Bei der Startelf schauen wir immer, wie wir unsere Qualität auf den Platz bekommen, aber auch, welche Personalauswahl zum jeweiligen Gegner passt. Dazu ist ebenfalls entscheidend, wie fit die einzelnen Spieler sind“, sagte der Coach.

Schon beim nächsten Auswärtsspiel in Kaiserslautern könnte der 56-Jährige zu noch größeren personellen Veränderungen gezwungen sein, denn nicht weniger als sieben Schalker Spielern droht bei der nächsten Gelben Karte eine Sperre.

Ein Startelf-Kandidat: Max Grüger (am Ball).
Ein Startelf-Kandidat: Max Grüger (am Ball). © RHR-FOTO

Doch zunächst gilt van Wonderens Aufmerksamkeit ganz dem nächsten Gegner. Der HSV sei eine „absolute Spitzenmannschaft der Zweiten Liga, die über sehr viel Qualität auf dem Platz verfügt. Sie haben sehr viele gute Fußballer im Team und sind sehr torgefährlich. Wir müssen deshalb von der ersten bis zur letzten Sekunde hellwach sein.“

Dabei musste der Hamburger SV mit der überraschenden 2:4-Niederlage gegen Abstiegskandidat Eintracht Braunschweig zuletzt einen Rückschlag hinnehmen. Doch HSV-Coach Merlin Polzin ist zuversichtlich, dass im siebten Anlauf endlich die langersehnte Rückkehr in die Bundesliga klappen wird. „Wir sind sehr gut im Kopf. Nicht nur in den Beinen und mit den Füßen“, betonte der junge Coach.

Qual der Wahl in der Offensive

Verteidiger Dennis Hadzikadunic und Mittelfeld-Stratege Jonas Meffert stehen den Hamburgern wieder zur Verfügung und werden voraussichtlich in die Startelf rücken. Beide waren zuletzt angeschlagen. Auch der gegen Braunschweig schmerzlich vermisste Antreiber Ludovit Reis wird nach seiner Gelbsperre von Beginn an mitwirken. In der Offensive hat Polzin die Qual der Wahl: Toptorschütze Davie Selke markierte bereits 19 Saisontreffer, in der Sturmspitze können aber genauso auch Ransford-Yeboah Königsdörffer (elf Treffer) und der wiedergenesene Robert Glatzel (acht Treffer) für Gefahr sorgen.