Warum Timo Baumgartl zu Schalke gewechselt ist Seine Ziele mit den Königsblauen

Warum Timo Baumgartl zu Schalke gewechselt ist :
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Das hat es in der 119-jährigen Vereinsgeschichte des FC Schalke 04 wohl noch nicht gegeben. Im Kader der Königsblauen befinden sich zwei Psychologie-Studenten: Cedric Brunner und seit Ende der vergangenen Woche Timo Baumgartl. Der Schalker Neuzugang zeigte sich am Dienstag überrascht von dieser Information, die er noch nicht kannte. Bestimmt werden sich die beiden Abwehrspieler zeitnah über ihre Studienerfahrungen austauschen.

Doch der Fußball wird sicherlich den Großteil ihrer Gespräche ausmachen. Nachdem es für Baumgartl in Eindhoven nicht wie gewünscht lief, will er in Schalke seiner Karriere neuen Schwung geben. „Ich hatte auch Angebote aus der Bundesliga, aber beim FC Schalke 04 stimmte das Gesamtpaket. Schalke hat sich sehr um mich bemüht. Mit Sportdirektor André Hechelmann habe ich in den letzten Wochen mehr gesprochen als mit meiner Freundin,“ sagte der Abwehrspieler mit einem Lächeln.

Tumor veränderte sein Leben

Die letzten Monaten waren für Baumgartl nicht einfach. Der im Vorjahr an einem Hodentumor erkrankte Fußball-Profi musste erkennen, wie dieser Schicksalsschlag sein Leben veränderte. Die Rückkehr zur Normalität war mühsam, doch er hat sie gemeistert.

Dabei spürte er bei interessierten Clubs jedoch „eine gewisse Skepsis“ ihn zu verpflichten, wohl auch wegen seiner Krankheit. „Ich möchte Vertrauen spüren, das ist für mich als Spieler sehr wichtig“, betonte der Defensivspezialist. Erst bei den Königsblauen habe er dieses Vertrauen gespürt. „Schalke war die Option, wo die Krankheit keine Rolle gespielt hat. Da ging es um mich als Spieler. Das ist einfach ein schönes Gefühl, und deshalb bin ich hier“, sagte Baumgartl.

Beste Wünsche für Lainer

Er möchte sich sportlich rehabilitieren und zu alter Leistungsstärke zurückfinden. „Es gibt nicht so viele Spieler, die nach einer solchen Krankheit zurückgekommen sind. Marco Russ hat es geschafft, Sébastien Haller und ich“, sagte Baumgartl, der während seiner Krankheit von der PSV Eindhoven an Union Berlin ausgeliehen war: „Ich habe aber schon in den Einsätzen für Union bewiesen, dass ich wieder auf dem Weg zu alter Stärke bin.“

Baumgartl ist überzeugt, dass auch der Mönchengladbacher Stefan Lainer, dessen Lymphknotenkrebs-Erkrankung in der vergangenen Woche öffentlich geworden war, ein Comeback schaffen wird. „Ich kenne ihn von einigen Partien, er ist ein unfassbarer Kämpfer. Es wird für ihn eine harte Zeit, aber er wird schneller zurück sein, als wir denken. Ich drücke ihm die Daumen,“ so der 27-Jährige.

Aufstieg mit Marcin Kaminski

Mit Marcin Kaminski hat Baumgartl auf Schalke einen Weggefährten an der Seite, mit dem er gemeinsam beim VfB Stuttgart den Bundesliga-Aufstieg schaffte. „Die Medaille habe ich noch im Schrank. Wenn im nächsten Jahr eine zweite dazu kommt, hätte ich nichts dagegen“, sagte Baumgartl mit einem Schmunzeln.

Dafür muss Schalke sich auch und vor allem in der Defensive steigern. Die 3:5-Niederlage beim HSV erlebte Schalkes Neuzugang mit Freunden noch auf der Couch. Am Samstag könnte er gegen Kaiserslautern bereits in der Schalker Startelf stehen.

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