Schalke 04
Stichtag: Als Schalke 04 am 13. Juni 1981 das erste Mal absteigt
An diesen Tag denkt kein Schalke-Fan gerne zurück: Am 13. Juni 1981 steigen die Königsblauen erstmals in die 2. Liga ab. Das ist ein großer Schock nach 55 Jahren Erstklassigkeit.
Auch Torjäger Klaus Fischer konnte Schalkes ersten Abstieg 1981 nicht verhindern. © dpa
Ganz so überraschend kommt dieser sportliche Niedergang nicht, denn seit Mitte der 1970er-Jahre kommt der Verein nicht zur Ruhe. Allein zwischen 1976 und 1980 amtieren vier Präsidenten. Erst weicht der charismatische Günter „Oskar“ Siebert nach neun Jahren Karl-Heinz Hütsch, dann beschließen die Mitglieder, dass sie Siebert wieder als Präsidenten haben möchte, um wenig später Hans-Joachim Fenne den Vortritt zu lassen. Die „Schalker Verhältnisse“ werden zum Sinnbild für das Führungschaos.
Bei den Versammlungen macht sich der Verein teilweise lächerlich, weil die Mitglieder die Vereinsführung nach Lust und Laune wählen, wobei auch der Alkohol nicht zu kurz kommt und manchmal erst weit nach Mitternacht ein Ergebnis feststeht.
Der Gladbecker Unternehmer Hans-Joachim Fenne übernimmt im Mai 1980 einen völlig verschuldeten Verein und verkauft notgedrungen zur Sommerpause mit Rüdiger Abramczik (Borussia Dortmund) einen Leistungsträger. Es folgen wenige Monate später die Abgänge von Rolf Rüssmann (ebenfalls Borussia Dortmund) und Wolfram Wuttke (Borussia Mönchengladbach).
Nur 12.000 Zuschauer beim letzten Saisonspiel
Zu seiner Unterstützung engagiert Fenne einen neuen Manager: Rudi Assauer. Doch auch Assauer kann den unaufhaltsamen Abwärtstrend nicht verhindern. Seit 1926 spielte Schalke ununterbrochen erstklassig. Zum letzten Spiel der Saison (1:2 gegen den 1. FC Köln) kommen nur noch 12.000 Zuschauer ins Parkstadion.
Am Ende der Spielzeit stehen die Blau-Weißen mit nur acht Siegen und 88 Gegentoren auf dem 17. Tabellenplatz. Nur Bayer Uerdingen ist schlechter.