Am 16. Dezember 2000 verstehen Schalkes Spieler, Fans und Management die Fußball-Welt nicht mehr. Das 2:2 beim 1. FC Köln löst großen Ärger bei den Königsblauen aus.

Gelsenkirchen

, 16.12.2020, 07:47 Uhr / Lesedauer: 2 min

Was war passiert? In der 82. Minute übersah Schiedsrichter Herbert Fandel ein wohl absichtliches Handspiel von Thomas Cichon, Andreas Möller wäre allein im Strafraum durch gewesen, doch der Elfmeter-Pfiff blieb aus.

Manager Rudi Assauer und Trainer Huub Stevens waren außer sich. Assauer: „Die haben doch alle Tomaten auf den Augen. Anscheinend will uns keiner oben sehen. Das war ein tausendprozentiger Elfmeter. Dieses Handspiel muss der Linienrichter einfach sehen. Alle Fotografen neben ihm haben sich kaputtgelacht.“ In die gleiche Kerbe schlug Stevens. „Wir haben fünf Punkte durch Fehlentscheidungen verloren“, rechnete der Holländer vor.

Handspiel übersehen

„1998 sind wir durch ein Handspiel, das nicht geahndet wurde, abgestiegen. So schließt sich der Kreis“, kommentierte Cichon das Ereignis acht Minuten vor dem Ende, als er im Strafraum mit der linken Hand den Ball spielte. In der Abstiegssaison 1997/1998 hatte Schiedsrichter Uwe Kemmling im Nachholspiel am 29. April ein Handspiel des Schalkers Oliver Held auf der Torlinie übersehen. Strafstoß-Pfiff und Platzverweis blieben damals wie auch im Dezember 2000 aus. Köln verlor durch ein Tor von Radoslav Latal in der 90. Minute mit 0:1 und stieg schließlich ab.

Ab der 78. Minute war Köln am 16. Dezember 2000 in Unterzahl, nachdem Voigt für ein Handspiel seine zweite Gelbe Karte sah. Doch Schalke verpasste trotz einer tollen Leistung in einem packenden Spiel den Sieg.

2:0-Führung reicht nicht

Schalke musste sich aber den Vorwurf gefallen lassen, seine 2:0-Führung durch Tore von Böhme und Asamoah nicht verteidigt zu haben. Schalke agierte mit viel Übersicht, glänzte mit tollem Pass-Spiel und war lange Zeit Herr der Lage. Die agilen Stürmer waren ganz schwer auszurechnen, die Kölner Abwehr offenbarte Abstimmungsprobleme.

Umso überraschender der Anschlusstreffer des kurz zuvor eingewechselten Donkov: Der Bulgare setzte sich in der rechten Strafraumhälfte toll durch und schoss aus ganz spitzem Winkel am verdutzten Reck vorbei zum 1:2. Und den Spielverlauf vollends auf den Kopf stellte Cullmann drei Minuten später, als er eine Freistoß-Hereingabe von Lottner zum Ausgleich ins lange Eck köpfte (75.). Dabei blieb es zum Leidwesen der Königsblauen.