So erlebte Danny Latza seinen Schalke-Abschied Ex-Kapitän spricht über Höhen und Tiefen

So erlebte Danny Latza seinen Schalke-Abschied:
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Diese Geste hatte sich Danny Latza mehr als verdient: In der 88. Minute wurde der Schalker Routinier beim 2:1-Erfolg gegen Hansa Rostock eingewechselt und trug damit auch seinen Teil dazu bei, dass die Königsblauen den knappen Vorsprung über die Zeit brachten.

Dass Latza auch noch einmal die Kapitänsbinde bekam, die er vor dem Start der Saison freiwillig abgegeben hatte, war ebenfalls ein starkes Symbol, denn der gebürtige Gelsenkirchener war schließlich der Kapitän der Schalker Aufstiegsmannschaft der Saison 2021/2022.

„Aus Enttäuschungen gelernt“

„In den letzten drei Jahren nach meinem Wechsel von Mainz nach Gelsenkirchen habe ich hier Höhen und Tiefen erlebt. Natürlich war der Aufstieg ein emotionaler Höhepunkt, aber ich habe auch aus den Enttäuschungen gelernt“, erzählte der Ückendorfer.

Vor dem Spiel wurde der defensive Mittelfeldspieler zusammen mit Simon Terodde und Gerald Asamoah verabschiedet. Latza begnügte sich mit einem kurzen Dankeschön. Lange Reden zu schwingen, ist seine Sache nicht. Bemerkenswert war jedoch, dass er in einer kleinen Medienrunde nach dem Spiel die Journalisten darum bat, manches Urteil über ihn mal selbst kritisch zu hinterfragen.

Zum Abschied gab es eine Schalke-Collage für Danny Latza.
Zum Abschied gab es eine Schalke-Collage für Danny Latza. © Tim Rehbein/RHR-FOTO

Etwas mehr Fairness in der Berichterstattung war damit wohl gemeint. Dass Latza nicht mal früher das Gespräch mit den Journalisten suchte, führte er darauf zurück, „dass ich die Dinge meistens selbst mit mir ausmache“.

Mit seinem ersten Schalke-Heimspiel im Jahre 2009 gegen den Karlsruher SC ging für den gebürtigen Gelsenkirchener ein Herzenswunsch in Erfüllung: „Als ich mit neun Jahren in den Verein gekommen bin, habe ich immer davon geträumt, einmal in diesem Stadion spielen zu dürfen. Dass sich dies erfüllt hat, macht mich sehr dankbar.“

Kapitän beim Neuaufbau

Nach seiner ersten Zeit bei den Blau-Weißen (1998 bis 2010) kam Latza 2021 zu den Königsblauen zurück und hatte einen großen Anteil daran, dass nach dem Abstieg ein erfolgreicher Neuaufbau gelang. Am Ende der Saison durfte der damalige Kapitän die Meisterschale zuerst in Empfang nehmen. „Es waren drei ereignisreiche Jahre mit vielen schönen Momenten und manchen Dellen. Ich bin für jeden Moment dankbar, denn sie alle haben uns zusammengeschweißt“, sagte Latza.

Zu Simon Terodde hatte er immer einen engen Draht. Latza: „Simon und ich haben einiges gemeinsam erlebt und kennen uns schon lange. Wir fühlen und leben den Fußball in einer ähnlichen Art und Weise. Gerade in den schwierigen Phasen haben wir uns viele Gedanken gemacht und hatten schlaflose Nächte. Es tat gut, jemanden wie Simon an seiner Seite zu haben, der auch die Erfahrung und das Feingefühl hat, mit so einer Situation umzugehen. Simon war immer ein wichtiger Ansprechpartner für mich.“

Simon Terodde (l.) umarmt Danny Latza.
Simon Terodde (l.) umarmt Danny Latza. © Tim Rehbein/RHR-FOTO

Im Gegensatz zu Terodde, der sein Karriereende angekündigt hat, möchte sich Latza noch nicht festlegen, ob er seine Laufbahn fortsetzen wird. „Ich fahre jetzt erstmal zu meiner Familie und sortiere meine Gedanken. Ich lasse mir alles offen“.

Sein Abschied kam für den Routinier nicht überraschend. „Ich kann ja auch eins und eins zusammenzählen. Gespräche sind jetzt nicht viele gelaufen, da konnte man sich seinen Teil schon denken. Von daher konnte ich mich mit der Situation schon ein bisschen befassen“, erklärte der Routinier in der Veltins-Arena.

Immer wieder Verletzungen

Das Heimspiel gegen Rostock war der erst elfte Einsatz des Mittelfeldspielers in dieser Saison. Immer wieder wurde Danny Latza in seiner Schalker Zeit von Verletzungen zurückgeworfen.

Zuletzt nominierte Trainer Karel Geraerts den 34-Jährigen aber auch in sechs aufeinander folgenden Spielen nicht für den Kader. Der S04-Profi weiß aber selbst, dass „die Leistungen in letzter Zeit nicht die waren, die ich mir selbst erwünscht habe“. Nun kann er in Ruhe nachdenken, was er demnächst macht.

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