Mit dem Heimspiel gegen Porto startet Schalke am Dienstag in die Champions League. Es wartet eine vermeintlich leichte Gruppe. Der ehemalige Königsblaue Sergio Pinto sieht das anders.

Gelsenkirchen

, 17.09.2018, 21:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn der FC Schalke 04 am Dienstagabend zum Auftakt der Champions League den FC Porto empfängt, wird Sergio Pinto wohl unterwegs sein. Der Portugiese, der von 1989 bis 1993 für den FC Porto in der Jugend spielte und später viele Jahre auf Schalke verbrachte, hat nach seiner aktiven Karriere einen neuen Job gefunden, der sehr zeitintensiv ist. Pinto ist seit dem 1. Juli 2018 Chefscout beim Zweitligisten Greuther Fürth.

Große Erfolge im Schalker Trikot

„Diese Aufgabe macht mir großen Spaß. Wir sind dabei, in den Bereichen Spielerbeobachtung, Spielerbewertung und Spielerauswahl eine Basis zu schaffen“, erzählt Pinto im Gespräch mit dieser Redaktion. Der Kontakt zum FC Schalke 04, wo er von 1995 bis 2004 aktiv war, sei nicht mehr ganz so intensiv. „Zu einigen Personen, wie zum Beispiel dem ehemaligen Jugendmanager Bodo Menze, habe ich immer noch Kontakt“, erzählt der 37-Jährige.

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Mit den Königsblauen feierte Pinto seine größten Erfolge. Er gehörte zum Kader in der „Meister-der-Herzen-Saison“ 2001 und war zweifacher DFB-Pokalsieger (2001 und 2002). Später zählte Pinto zu den Publikumslieblingen bei Hannover 96, wo er auch mit einigen Interviews („Wolfsburg ist keine Stadt“) für Furore sorgte.

„Sehr leistungsstarke“ Klubs

Das Ende seiner Karriere wurde mitbedingt durch eine schwere Kieferverletzung, die Pinto bis heute zu schaffen macht. „Ich kann leider nur 30 Minuten pro Tag joggen. Dann kommen die Schmerzen“, erzählt der Deutsch-Portugiese. Bisher konnten ihm keine Ärzte helfen und als „Versuchskaninchen“ zu dienen, das ist Pinto zu riskant.

Doch der 37-Jährige will nicht klagen, sondern blickt zuversichtlich nach vorn. Was die Champions League betrifft, so warnt er den FC Schalke 04. „Ich habe oft gelesen, dass Schalke eine einfache Gruppe erwischt habe. Diese Meinung kann ich nicht teilen. Mich würde es nicht überraschen, wenn Schalke in der Gruppenphase scheitert, denn ihre Gegner sind zwar auf dem Papier nicht die ganz großen Namen, aber sehr leistungsstark,“ glaubt Pinto.

„Conceicao ist ein Fuchs“

Das gilt nach seinen Worten besonders für den FC Porto. „Sie haben Klasse-Spieler in ihren Reihen und Trainer Sergio Conceicao ist ein Fuchs“, schwärmt Pinto vom Coach des FC Porto. Aber auch Galatasaray Istanbul und Lokomotive Moskau seien Gegner, die Schalke nicht unterschätzen dürfe, so der frühere Königsblaue.

Zwischen 1995 und 2004 trug Pinto das Trikot des FC Schalke 04.

Zwischen 1995 und 2004 trug Pinto das Trikot des FC Schalke 04. © dpa

Pinto tippt ein 1:1 zwischen Schalke und Porto. Mit Fabian Reese läuft er in Fürth einem Schalker Spieler oft über den Weg, der an den Zweitligisten ausgeliehen wurde. In Fürth fühlt sich Pinto sehr wohl. „Hier herrscht eine familiäre Atmosphäre. Daran hat sich auch nach dem Rückzug von Präsident Helmut Hack aus dem operativen Geschäft nichts geändert“, sagt Pinto.

Wertvolle Einblicke erhalten

Ein bisschen träumt der Ex-Schalker davon, irgendwann einmal im Management eines Bundesligisten tätig zu sein, um noch mehr gestalten zu können. Momentan geht es in Fürth für ihn daran, den Scouting-Bereich der „Kleeblätter“ zu professionalisieren. Auf Schalke hat er ja während seiner aktiven Fußballer-Karriere wertvolle Einblicke erhalten, wie eine gute Nachwuchsarbeit mit dem entsprechenden Scouting funktioniert.