Es war gewiss kein Zufall, dass Trainer Kees van Wonderen und Sportdirektor Youri Mulder nach der Niederlage auf dem Betzenberg in ihren Statements einen Spieler hervorhoben: Emil Hojlund. Und die lobenden Worte hatte sich der in der 46. Minute eingewechselte Stürmer redlich verdient. „Emil hat unserem Spiel mehr Power gegeben“, lobte Mulder, und auch van Wonderen geizte nicht mit anerkennenden Worten: „Er hat uns gepusht, Emil hat viel Potenzial.“
Fast wäre dem 20-Jährigen sogar ein Tor gelungen. Dank seiner Schnelligkeit war er zwar eher am Ball als FCK-Schlussmann Julian Krahl, doch sein Schuss ging ganz knapp am Pfälzer Tor vorbei. Hojlund hofft nun natürlich, dass er immer mehr Einsatzmöglichkeiten bekommt. „Es war keine einfache Zeit für mich. Ich habe viel mit meiner Familie und Freunden gesprochen, die mir Mut zugesprochen haben“, erzählte der 20-Jährige in einer Medienrunde am Montag.

Hojlund wurde praktisch seit seiner Verpflichtung auf Schalke eine Menge zugetraut, aber er konnte die Vorschusslorbeeren bisher nicht in die Tat umsetzen. Denn immer wieder stoppten den Dänen kleinere oder größere Verletzungen. Besonders eine Oberschenkelverletzung machte ihm zu schaffen. An einen regelmäßigen Wettkampfrhythmus war nicht zu denken. Nun scheint seine Leidenszeit zuende zu gehen. Er ist ein Faustpfand für Schalkes sportliche Zukunft, denn sollte Moussa Sylla Schalke verlassen, was sehr wahrscheinlich ist, brauchen die Königsblauen unbedingt gleichwertigen Ersatz.
Sollte dieser sich schon in den eigenen Reihen befinden, wäre das umso besser, weil die Königsblauen jeden Euro zweimal umdrehen müssen. Während Schalke längst ein weiteres Zweitligajahr planen muss, darf der FCK dagegen weiterhin von der Rückkehr in die Bundesliga träumen. Die Königsblauen wollen dagegen im Heimspiel gegen den SC Paderborn auch rein rechnerisch letzte Zweifel am Klassenerhalt beseitigen. „Darauf liegt unser gesamter Fokus“, bekräftigt Hojlund.
Ratschläge von Ebbe Sand
Dass er im vergangenen Jahr auf Schalke landete, hat auch mit Ebbe Sand zu tun. Schalkes früherer Torjäger und Publikumsliebling empfahl Hojlund im vergangenen Jahr, sich mit Schalke 04 zu beschäftigen. Dass Sand seinem Landsmann viel Gutes über seinen früheren Club erzählte, dürfte keine Spekulation sein. In Gelsenkirchen erlebte Sand viele sportliche Höhepunkte. Der 51-Jährige war von 1999 bis 2006 Spieler auf Schalke und erzielte in 282 Pflichtspielen 103 Tore. Mit Schalke holte der Däne 2001 und 2002 den DFB-Pokal. Außerhalb des Fußballplatzes hat sich sein Landsmann Hojlund gut eingelebt. „Gelsenkrchen ist eine schöne Stadt, in der ich mich wohlfühle“, sagte der Stürmer, der im Stadtteil Buer eine Wohnung gefunden hat.
Neben Hojlund bot auch Torwart Justin Heekeren auf dem Betzenberg eine gute Leistung. Trotzdem war Schalkes Nummer eins mit dem Ergebnis der Partie natürlich nicht zufrieden: „Man sieht, wie ausgeglichen diese Liga ist, oft entscheidet die Tagesform über Sieg oder Niederlage. Nach dem 1:1 dachte ich kurz, dass wir jetzt am Drücker sind, weil Kaiserslautern auch etwas müde gewirkt hat. Dann bekommen wir aber zwei Mal den Gegentreffer zum 1:2 und lassen uns in diesen Momenten den Schneid abkaufen. Dennoch haben wir wieder Moral bewiesen, sind am Ende über die Niederlage enttäuscht, müssen aber nun auf das Heimspiel gegen Paderborn blicken und dort was reißen.“