Schalke 04
Schalkes Defensive gerät ins Wanken - Standard-Gegentore ärgern Fährmann
Schalkes in der vergangenen Saison hochgelobte Abwehr ist nicht mehr die, die sie einmal war. Dabei hatten Experten sie vor Saisonstart sogar noch stärker aufgestellt vermutet.
Ralf Fährmann ärgert sich über die vielen Gegentore nach Standards. © imago
Die Bilanz liest sich so: Zwei Gegentore in Wolfsburg, zwei gegen Hertha BSC, danach zwei in Mönchengladbach und jetzt noch mal zwei gegen den FC Bayern München. Sattelfest sieht anders aus.
Weil Schalke mit Salif Sané einen Innenverteidiger mit Gardemaß verpflichtet hatte, der in Hannover regelmäßig mit starken Leistungen glänzte, sahen viele Experten S04 sogar noch besser aufgestellt als im Vorjahr. Doch bisher ist Schalke mit Ausnahme des Pokalerfolgs in Schweinfurt in jedem Pflichtspiel mindestens für ein Gegentor gut. In der vergangenen Bundesligasaison blieben die Königsblauen in 13 Partien ohne Gegentor.
Ungewohnte Standarschwäche
Hinzu kommt eine ungewohnte Standardschwäche beim Verteidigen. In drei von vier Bundesligaspielen gab es Gegentore nach Standards. „Das ist wie mit den rosaroten Elefanten, an die man nicht denken soll. Wir dürfen das Thema nicht größer machen als es ist. Wenn man ständig darüber redet, geht das nicht aus den Köpfen“, sagte Trainer Domenico Tedesco, der in den Trainingseinheiten festgestellt hat, dass das Verteidigen nach Ecken oder Freistößen vorzüglich klappt.
„Durch einen Standard in Rückstand zu geraten, tut mir besonders weh. Die Verteidigung der Standards war in der vergangenen Saison eine unserer absoluten Stärken. Momentan haben wir in diesen Szenen einen Negativlauf“, ärgerte sich Torhüter Ralf Fährmann.
Parallelen zur Saison 2016/2017
Auf Knopfdruck könne diese Schwäche nicht beseitigt werden. Fährmann: „Jetzt sind wir als Mannschaft gefordert, das besser zu machen. Am besten gibt es in Freiburg 20 Ecken für unseren Gegnern, aber ohne Gegentor für uns.“Sollte Schalke aber auch in Freiburg verlieren, würden Erinnerungen an das Jahr 2016 wieder lebendig. Unter dem damaligen Trainer Markus Weinzierl kassierten die Königsblauen fünf Bundesliga-Niederlagen in Serie. Am Saisonende belegte Schalke den enttäuschenden zehnten Platz.
Fährmann: Andere Situation als vor zwei Jahren
Fährmann hält jedoch nichts von einem solchen Vergleich. „Wir müssen die Situation annehmen. Die Lage ist anders als vor zwei Jahren. Jetzt sind wir personell gut aufgestellt und haben ein gesundes Fundament“, so Schalkes Nummer eins.
Was seine Mannschaft in Freiburg ewartet, darüber macht sich der Torhüter keine Ilusionen. „Da brauchen wir nicht groß zaubern, sondern müssen mit einfachen Mitteln ins Spiel finden“, fordert der Schlussmann. Wenn das gelingt, spielen die rosaroten Elefanten wohl bald auch keine Rolle mehr bei den Königsblauen.