Der Ärger um die Auswechslung von Franco Di Santo im Spiel gegen Bayern München sorgte für Unmut auch abseits der sportlichen Schalker Situation. © imago

Schalke-Kommentar

Schalker Spieler probt den Aufstand: Was erlauben Di Santo?

All das, was in der vergangenen Saison noch gut war, scheint jetzt schlecht zu sein. Schalke muss die augenblickliche Lage ernst nehmen. Norbert Neubaum kommentiert.

Gelsenkirchen

, 24.09.2018 / Lesedauer: 3 min

Die an dieser Stelle bereits angekündigten Branchen-Reflexe trafen Schalke nun doch schneller als erwartet: Unter der Woche wagten sich Kritiker von Tim Wiese (Sport1) bis Steffen Freund (RTLnitro) aus der Deckung, die Schalke nach altbewährter Manier auseinander nahmen. Zusammengefasst: Alles, was vorher richtig war, ist jetzt auf einmal falsch. Einen Tim Wiese muss man dabei wohl aushalten, aber einem Europameister wie Steffen Freund („Heidel hat Schalkes Zukunft verkauft“) würde man eine etwas differenziertere Herangehensweise schon wünschen.

Die ersten Spieler werden aufsässig

Was Schalke ernst nehmen muss, ist der zweite bereits eingetretene Reflex: Wenn es sportlich nicht läuft, werden auch die ersten Spieler aufsässig. Das ist deshalb gefährlich, weil es für größere Risse in einem an sich noch immer als stabil geltenden Konstrukt sorgen kann. Dass Franco Di Santo nun der erste S04-Profi war, der die Nerven verlor, überrascht allerdings. Ausgerechnet Di Santo.

Giovanni Trapattoni würde sich wohl so ereifern: „Was erlauben Di Santo?“

Ausgerechnet Di Santo probt den Aufstand

Ein Spieler, der nicht nur nach Olaf Thons Meinung (am Sonntag geäußert im „Doppelpass bei Sport1) „auf Schalke eigentlich noch nie geliefert hat“; ein Spieler, der lange überhaupt keine Rolle spielte und den erst Domenico Tedesco wieder zum sportlichen Leben erweckt hat; ein Spieler, mit dem die Mannschaft sich in einer Aufsehen erregenden Aktion solidarisch zeigte, als dieser im Trainingslager von einem Fan beschimpft wurde. Ausgerechnet dieser Spieler probt den, wenn auch kurzzeitigen, Aufstand. Bei allem Verständnis dafür, dass auch einem Fußballer mal die Gäule durchgehen können: Di Santo ist zu sehr Profi, um die Wirkung seines Ausrastens nicht einschätzen zu können.

Domenico Tedesco holte Franco Di Santo aus der sportlichen Versenkung. © dpa

Nun sollte man den „Fall Di Santo“ aber auch nicht allzu hoch hängen - Schalke hat andere, größere Baustellen. Die positive Entwicklung, die Tedesco offenbar immer noch bei seiner Mannschaft erkennt, sieht er exklusiv. Der Auftritt am Samstag gegen die Bayern war im Prinzip ein Armutszeugnis. Dass der Rekordmeister die besseren Einzelspieler hat, ist keine Überraschung. Dass die aber auch in direkten Zweikämpfen und Laufduellen den aggressiveren, galligeren und wacheren Eindruck machten, spricht nicht für Schalke.

Schalke muss zurück zum Fußball der Vorsaison

Die Königsblauen dürfen sich nicht von schlau daher redenden Experten einen Fußball überstülpen lassen, der nicht zu dieser Mannschaft passt. Schalke muss schleunigst zurück zum Tedesco-Fußball der Vorsaison. Denn was bitteschön war eigentlich so schlimm an dem (erfolgreichen) Malocher-Fußball?

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