Beim 0:0 in Mainz wirkten viele Schalker Spieler relativ früh ziemlich müde. Eine Statistik gibt Anlass zur Sorge, denn es wurde in dieser Saison ein Tiefpunkt erreicht.
Wie alle anderen Bundesligisten beschäftigt der FC Schalke 04 mittlerweile ein Heer von Spezialisten rund um die Mannschaft. Bei der medizinischen Betreuung und der Vorbeugung von Verletzungen soll es den Profis an nichts fehlen. „Belastungssteuerung“ heißt das Zauberwort, wenn Journalisten beim Training fragen, warum die Spieler X oder Y nicht auf dem Platz stehen.
Ein wichtiger Parameter für die Fitness einer Mannschaft ist die Laufleistung. Dabei darf man allerdings nicht dem Trugschluss unterliegen, dass diejenige Mannschaft, die während der 90 Minuten am meisten läuft, auch ihre Spiele gewinnt. Der FC Bayern ist das beste Beispiel, dass diese These nicht stimmt. Nach 22 Spieltagen steht der Tabellenführer, was die Laufleistung aller 18 Bundesligateams betrifft, nur auf dem elften Platz. 115,53 Kilometer haben Müller und Co. pro Spiel zurückgelegt. Die Königsblauen liegen aktuell auf Rang zehn (115,73 Kilometer pro Partie) sogar vor dem deutschen Rekordmeister.
So wenig gelaufen wie noch nie
Was die Schalker Fitnesstrainer jedoch in Alarmbereitschaft versetzen sollte, ist die Tatsache, dass die Laufleistung ihrer Spieler in Mainz einen bedenklichen Tiefpunkt erreichte. Nur 110,89 Kilometer spulten Harit und Co. in dieser Begegnung ab. Wenn man bedenkt, dass Schalke mit Alessandro Schöpf einen äußerst laufstarken Spieler in seinen Reihen hat, der in Mainz auch wieder starke 12,5 Kilometer absolvierte, haben seine Mannschaftskameraden in Sachen läuferischem Engagement offenbar zumindest in diesen 90 Minuten erheblichen Nachholbedarf.
Doch ohnehin ist die Schalker Laufleistung in den bisherigen Spielen der Rückrunde zurückgegangen. Vom 18. bis zum 22. Spieltag waren die Königsblauen kein einziges Mal auf einem einstelligen Platz in Sachen Laufleistung in Konkurrenz zu den anderen 17 Bundesligisten zu finden. Die Platzierungen reichten von zehn bis sechszehn, also nicht mehr als biederes Mittelmaß.
14 Kilometer mehr in Leipzig zurückgelegt
Wie bedenklich die Kilometerzahl von Mainz aus Schalker Sicht ist, offenbart ein Vergleich mit einem Hinrundenspiel. In Leipzig schafften die Blau-Weißen am sechsten Spieltag ihre bisher beste Laufleistung mit 124,45 Kilometern. Das zahlte sich aus mit einem überzeugenden 3:1-Erfolg. Es war ohne Zweifel eine der besten Leistungen der Königsblauen in dieser Spielzeit.
Schalke-Trainer David Wagner betonte zwar auch nach dem 0:0 in Mainz, dass seine Mannschaft in der Rückrunde am Limit spiele, aber angesichts der angeführten Zahlen im Laufbereich scheinen die Blau-Weißen noch reichlich Luft nach oben zu haben.
Zwei Einheiten pro Tag eher die Ausnahme
Zwei Trainingseinheiten am Tag sind jedoch in dieser Saison bisher eher die Ausnahme, obwohl die Schalker in keinem internationalen Wettbewerb vertreten sind. Bisher hatten sie nur drei Englische Wochen in der gesamten Saison.
Ob das ausreicht, um im beinharten Konkurrenzkampf um einen internationalen Startplatz nach 34 Spieltagen erfolgreich zu sein, wird man sehen. Dann lässt sich seriös beurteilen, ob die Schalker Spezialisten bei der Belastungssteuerung das richtige Händchen hatten. Noch muss Schalke nicht um seinen Europa-League-Platz bangen, weil auch den Konkurrenten die Konstanz fehlt.