Kaufen statt leihen: So will Schalke Werte schaffen Daher passt Hojlund in die S04-Strategie

Kaufen statt leihen: So will Schalke Werte schaffen
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Am Dienstagvormittag hatte er seinen Vertrag unterschrieben, beim öffentlichen Training am Nachmittag vor 566 Zuschauern mischte er schon eifrig mit: Emil Hojlund ist der aktuellste Schalker Spieler-Neuzugang.

Der 19-jährige Stürmer kommt vom FC Kopenhagen, kostet Schalke die Ablösesumme von 200.000 Euro, die sich durch Bonuszahlungen noch erhöhen kann, und ist mit einem Vertrag bis 2028 ausgestattet. Um die Vorbereitung mit Schalke absolvieren zu können, hat Hojlund sogar der dänischen U19-Nationalmannschaft für die U19-Europameisterschaft abgesagt.

„Interessantes Profil“

Schalkes Sportdirektor Marc Wilmots lobt Hojlund als „talentierten Angreifer mit einem interessanten Profil“. In den Gesprächen mit Schalkes sportlicher Leitung habe der Neuzugang „unmissverständlich den Willen vermittelt, sich auf Schalke im Herrenbereich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln“.

Kaum Profi-Erfahrung

Hojlund kommt also als Versprechen auf die Zukunft und nicht etwa wie Sturm-Kollege Moussa Sylla direkt als „Schlüsselspieler“. Die Erfahrungen, die Hojlund im Senioren-Profibereich gesammelt, sind schließlich überschaubar - aber damit passt der Däne gut zur bisherigen und neuen Schalker Transfer-Strategie.

Felipe Sanchez, Schalke 04
Schalke-Verteidiger Felipe Sanchez: Auch dieser Transfer passt in die aktuelle S04-Strategie. © RHR-FOTO

Leihspieler helfen kurzfristig

Durch die soll nämlich das umgesetzt werden, was sich schon Ex-Sportvorstand Peter Knäbel auf die Fahnen geschrieben hatte: Der Ausbau der Kaderwertentwicklung. Unter Knäbel blieb dieses hehre Ziel im Ansatz stecken, weil Schalke notgedrungen oft gar keine andere Wahl blieb, als Spieler auszuleihen anstatt sie fest zu verpflichten.

So half der eine oder andere Fußballer kurzfristig zwar weiter, verließ Schalke dann aber wieder, ohne dass der Klub einen finanziellen Wert daraus ableiten konnte.

Das Beispiel Jenz

Bestes Beispiel war Moritz Jenz: Der Verteidiger war ein absoluter Volltreffer, stabilisierte Schalkes Abwehr in der Erstliga-Abstiegssaison, war beliebt bei den Fans, identifizierte sich auch mit dem Verein und wäre vielleicht sogar mit in die Zweite Liga gegangen.

Doch dieses Szenario blieb eine Utopie, weil der FC Lorient, von dem Jenz ausgeliehen war, mit dem Verteidiger Kasse machen konnte. Acht Millionen Euro Ablöse zahlte schließlich der VfL Wolfsburg an die Franzosen, für Schalke eine nun schon seit Jahren unerschwingliche Summe.

Junge Spieler günstig holen

Bei den Blau-Weißen muss alles noch ein paar Nummern kleiner gehen. Hojlund kommt für 200.000 Euro, Felipe Sanchez (20) für 800.000 Euro vom argentinischen Klub Gimnasia, Adrian Gantenbein (23) für 300.000 Euro vom FC Winterthur, Martin Wasinski ablösefrei vom SC Charleroi in Belgien. Vier Beispiele von günstig transferierten jungen Spielern, mit denen Schalke Werte schaffen will.

Langfristige Verträge

Starten sie auf Schalke durch, hilft das dem Zweitligisten sportlich und - im Falle eines Verkaufs - auch finanziell. Dabei spielt Schalke auch auf Zeit: All diese vier Spieler haben bis 2028 laufende Verträge unterschrieben.

Noch kein Leihspieler dabei

Durch die Verpflichtung von Hojlund sind die Schalker Kaderplanungen, was Zugänge betrifft, nun so gut wie abgeschlossen. Ein offensiver Mittelfeldspieler soll noch kommen, das war‘s dann wohl.

Leihspieler sind bislang nicht dabei. Kaufen oder ablösefrei verpflichten statt Leihen: Schalke will das Vorhaben, Werte zu schaffen, nun endlich auch in die Tat umsetzen. Der Anfang ist gemacht.

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