Schalke-Trainer Grammozis vermisst Galligkeit und Konzentration

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Schalke-Trainer Grammozis vermisst Galligkeit und Konzentration

rnSchalke 04

Was für ein bitterer Abend für Schalke 04: Nach der 1:2 (1:1)-Heimniederlage gegen den Karlsruher SC sind die Königsblauen nach sieben Spieltagen nur Zweitliga-Mittelmaß.

Gelsenkirchen

, 17.09.2021, 22:26 Uhr / Lesedauer: 2 min

Maskottchen Erwin schlich recht deprimiert über den Platz, Schalkes Spieler diskutierten heftig über die vergangenen Minuten, Schalkes Fans machten ihrem Unmut Luft, der vor allem wohl Schiedsrichter Christof Günsch galt. S04-Verteidiger Marcin Kaminski fasste den Abend schließlich so zusammen: „Wir sind alle sauer!“

Es war in der Tat ein verkorkster Abend für den FC Schalke 04, der sich den dritten Sieg in Folge vorgenommen hatte, stattdessen aber gleich zwei heftige Nackenschläge einstecken musste. Über allem steht die 1:2 (1:1)-Niederlage gegen den Karlsruher SC, quasi als „Zugabe“ gab es noch die Rote Karte für Victor Palsson nach einem äußerst groben Foulspiel.

Rückstand nach 55 Sekunden

Vor allem der Beginn und das Ende des Spiels boten für Schalke bittere Momente: Schon nach 55 Sekunden ging der KSC nach einem Eckball durch Kyoung-Rok Choi in Führung. Schalkes Defensiv-Abteilung, auch Torhüter Ralf Fährmann, waren offenbar noch im Tiefschlaf. S04-Trainer Dimitrios Grammozis attestierte dem Gegner, „wacher“ als seine Mannschaft ins Spiel gegangen zu sein.

Schalkes Nerven spielte dieses Tor einen üblen Streich. Es entwickelte sich ein „wildes Spiel“, bei dem Christof Günsch große Mühe hatte, den Überblick zu behalten. Das gelang ihm nicht immer, dafür aber Simon Terodde – Schalkes Torjäger erzielte nach einer Viertelstunde mit seinem 150. Zweitliga-Tor das 1:1.

KSC ein Gegner auf Augenhöhe

Karlsruhe blieb aber ein Gegner auf Augenhöhe – flink, spielstark und nicht gewillt, Schalke das Feld oder gar die Punkte zu überlassen. Eine gute Chance des Ex-Schalkers Philipp Hofmann vereitelte Fährmann (38.), ein Kopfballtor des Schalker Verteidigers Marcin Kaminski wurde vom Video-Assistenten als Abseitstor „entlarvt“ (50.).

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„In der zweiten Halbzeit haben wir aufgehört, Fußball zu spielen“, tadelte Grammozis sein Team, bei dem Dominick Drexler für Florian Flick in der Startelf gestanden hatte. Die Rote Karte für Palsson (73.) erzürnte Schalke, aber sie war zumindest nicht unberechtigt.

Ein Sonntagsschuss am Freitagabend des von Palsson gefoulten Marvin Wanitzek bedeutete dann Schalkes K.o. (88.) – und machte nicht nur Erwin traurig.

„Extrem ärgerlich“

Marius Bülter, der im Vergleich zum Paderborn-Spiel diesmal eine schwache Leistung bot, schimpfte: „Wir haben uns viel vorgenommen, das aber nicht zu 100 Prozent auf den Platz gebracht. Es ist extrem ärgerlich, dass wir erneut kurz vor Schluss ein Gegentor kassiert haben. Das müssen wir in den Griff bekommen“.

Grammozis sah nach aufgrund des Spielverlaufs in seiner Meinung bestätigt: „In der 2. Liga kannst du nur bestehen, wenn du von Anfang an 100 Prozent auf den Platz bringst. 99,5 oder 99,7 Prozent reichen nicht aus“.

10 von 21 möglichen Punkten geholt

Die Rote Karte für Palsson spielte den Badenern natürlich in die Karte. An deren Berechtigung hatte auch der Schalker Trainer keinen Zweifel. Er beklagte, „dass wir danach die Kontrolle über das Spiel verloren haben.“

Nach sieben Spieltagen hat Schalke erst 10 von 21 möglichen Punkten geholt. Das ist nicht die Bilanz eines Aufstiegskandidaten.

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