Schalke-Trainer Grammozis: „Das war unsere stärkste Saisonleistung“

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Schalke-Trainer Grammozis: „Das war unsere stärkste Saisonleistung“

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Solch eine Dominanz hatte Schalke bisher vermissen lassen: Beim 1:0-Erfolg in Hannover waren die Königsblauen die klar bessere Mannschaft. Trainer Dimitrios Grammozis sparte nicht mit Lob.

Hannover

, 15.10.2021, 22:01 Uhr / Lesedauer: 2 min

In der Schalker Mannschaftskabine herrschte nach dem 1:0-Erfolg in Hannover prächtige Stimmung. Sogar Helene-Fischer-Lieder wurden gesungen. Trainer Dimitrios Grammozis strahlte: „Das war über 90 Minuten gesehen unsere bisher stärkste Saisonleistung“.

Wenn in einem Fußballspiel nach 95 Minuten noch immer keine Tore gefallen sind, ist die Formulierung, dass es als Endergebnis nach einem 0:0 „roch“, wohl nicht übertrieben. Auch bei der Zweitliga-Partie Hannover gegen Schalke 04 war der Eindruck, dass die 39.500 Zuschauer in der HDI-Arena (49.500 waren zugelassen) kein Tor mehr sehen würden.

Kaminski behält die Nerven

Doch dann flog der Ball zum gefühlt tausendsten Mal in den Hannoveraner Strafraum, Marcin Kaminski legte ihn sich mit der Hacke selbst irgendwie vor und vollendete schließlich zur 1:0-Führung und damit logischerweise auch zum Siegtreffer für Schalke. Marcin Kaminski, Verteidiger. Plötzlich erzielte er ein Tor, als würde er die Torejagd hauptberuflich betreiben.

Der Rest war nur noch Jubel, die ca. 8000 Schalker Fans im Stadion waren völlig aus dem Häuschen, die Mannschaft sowieso. Marcin Kaminski war dabei so etwas wie das Sinnbild des Abends gewesen: Mehrmals hatte er versucht, sich als fünfter Schalker Saison-Torschütze einen Namen zu machen, aber irgendwas kam ihm immer dazwischen. In der 53. Minute beispielsweise Ron-Robert Zieler, der Kaminskis Schuss mit einem Wahnsinns-Reflex entschärfte.

96-Torwart verletzt sich

Als Kaminski dann wirklich traf, stand Martin Hansen im Tor der Niedersachsen – Zieler musste in der 76. Minute verletzt raus, er war umgeknickt, das Sprunggelenk machte nicht mehr mit.

Zieler hatte den Niedersachsen vorher lange die „Null“ gehalten – Schalke war haushoch überlegen, bis zur 70. Minute kam die Mannschaft von Trainer Dimitrios Grammozis auf ein Torschussverhältnis von 20:1 – und das als Gäste-Mannschaft und ohne, dass sich Simon Terodde großartig hatte in Szene setzen können. Schalkes Torjäger muss sein Rekord-Tor nun vertagen – die nächste Gelegenheit ist am kommenden Samstag, wenn Schalke Dynamo Dresden empfängt.

Wieder zu Null gespielt

Grammozis: „Ich hoffe, dass uns dieser Sieg noch mehr Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben geben wird.“ In dieses Spiel geht Schalke als Tabellendritter – die Königsblauen stehen auf dem Aufstiegs-Relegationsplatz, haben in Hannover den dritten Zu-Null-Sieg in Folge eingefahren und können guter Dinge sein, dass „die Hütte“ gegen Dresden mal wieder so richtig voll sein wird – 56.000 Zuschauer sind für die Partie am Samstagabend zugelassen.

Nach diesem Sieg hat Schalke als Tabellendritter vor den restlichen Partien mit 19 Zählern genauso viel Punkte wie Spitzenreiter FC St. Pauli, der noch am Samstag in Heidenheim spielen muss, und der Tabellenzweite Jahn Regensburg.

Sportlich ist noch Luft nach oben da: Bei der immensen Schalker Überlegenheit hätte in Hannover schon früher ein bisschen mehr rausspringen können. Aber bis auf einen Pfostenschuss von Mehmet Aydin (12.), der in der 18. Minute offenbar mit einer Zerrung ausgewechselt werden musste, hatte auch Schalke – Hannover ohnehin nicht – kaum Großchancen zu verzeichnen, ehe Zieler erst gegen Kaminski (53.) und dann gegen Dominick Drexler sein Können zeigte.

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Schalke strahlt in der Zweiten Liga nun konstant mehr Dominanz aus, wer sich nach Glanz sehnt, sollte sich mit der Punkte-Ausbeute trösten. Dimitrios Grammozis war nach dem Spiel jedenfalls hochzufrieden: „Wir sind überglücklich, dass wir hier gewonnen haben. Besonders für unsere Fans, die uns großartig unterstützt haben. Ich habe übrigens immer dran geglaubt, dass wir das Spiel noch gewinnen können, weil die Mannschaft sehr ruhig geblieben ist.“

Aber „gerochen“ nach einem 0:0 hat es schon. Bis Marcin Kaminski kam.

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