Nicht alle Spieler waren informiert, als vor rund zwei Wochen ein Torwart auf dem Schalker Vereinsgelände auftauchte, der im gesamten Klub enorm geschätzt wird: Ralf Fährmann ist wieder da!

Gelsenkirchen

, 30.04.2020, 17:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Weil er bei seinem norwegischen Verein Brann Bergen, wo er bis zum 30. Juni ausgeliehen ist, wegen der Corona-Pandemie keine Spielpraxis sammeln konnte, kehrte der Schlussmann bis auf weiteres zu seinem Herzensklub zurück.

Dort will es der gebürtige Chemnitzer ab dem 1. Juli noch einmal wissen. Fährmann kämpft um seine Rückkehr ins Schalke-Tor. Nachdem er sich im Vorjahr frustriert zu Norwich City ausliehen ließ, weil ihm Alexander Nübel vorgezogen worden war, will er so schnell wie möglich seinen Stammplatz zurückerobern.


Ehrgeiz ist ungebrochen


Denn einerseits ist sein Ehrgeiz ungebrochen, andererseits läuft sein Vertrag bei den Königsblauen ohnehin noch bis zum 30. Juni 2023. Diesen nur „abzusitzen“ entspricht nicht dem Naturell des in Recklinghausen heimisch gewordenen Torhüters, der sich „eine faire Chance“ wünscht im Konkurrenzkampf mit dem jungen Markus Schubert.

Schlechter als die bald zuende gehende Saison kann es für Fährmann wohl ohnehin nicht laufen. Denn die Ausleihe zu Norwich entpuppte sich für den Schlussmann als riesige Enttäuschung. Sein Stammplatz war die Ersatzbank, weil Tim Krul das Vertrauen des Trainerteams von Norwich genoss. Dass Fährmann einige kleinere Blessuren auch keinen Wettkampfrhythmus finden ließen, passte ins triste Bild seines Inselabstechers.

„Nicht immer vom Glück geküsst“

Dass es in den letzten anderthalb Jahren für ihn nicht nach Wunsch gelaufen ist, daraus machte der 31-Jährige kürzlich im Interview mit transfermarkt.de auch keinen Hehl. „Das war nicht unbedingt schön. Als Fußballer ist man nicht immer vom Glück geküsst. Aber jeder weiß, dass es im Fußball auch wieder schnell in eine andere Richtung gehen kann“, so der Torhüter.

Trainer David Wagner wird sich sicherlich seine Gedanken machen, was für Schalke die beste Lösung im Tor ist. „Wir wollen Ralf in die bestmögliche physische Verfassung bringen, sollte er bis zum 30. Juni noch einmal in Norwegen zum Einsatz kommen“, sagte der 48-Jährige, der sicherlich auch den Menschen Ralf Fährmann erst einmal genau kennen lernen will.



Sein Ziel: Karriere auf Schalke beenden



Fährmann will sicher nichts geschenkt bekommen, aber wer ihn näher kennt weiß: Es ist sein Traum, seine Karriere auf Schalke zu beenden.